EU-Schluss: Verluste – Gerüchte über HBOS – BNP verschmäht SocGen

Zudem hatten zeitweise Gerüchte über Liquiditätsschwierigkeiten im britischen Bankensektor die Stimmung an den Märkten belastet. Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,82 Prozent auf 3.529,56 Punkte. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, büsste 1,19 Prozent auf 2.951,15 Zähler ein. Der Londoner FTSE 100 verlor 1,07 Prozent auf 5.545,60 Punkte.


In London rutschten die Aktien von HBOS um 7,08 Prozent auf 446,00 Pence ab, nachdem sie am Morgen zeitweise sogar bis auf 398,00 Pence abgestürzt waren. Gerüchte über Liquiditätsprobleme hatten die Titel rasant auf Talfahrt geschickt. Ein Sprecher der Bank wies die Spekulationen deutlich zurück. Nun will die britische Finanzaufsicht gegen möglicherweise absichtlich gestreute falsche Gerüchte vorgehen. Die Aufsicht werde nicht dulden, dass Händler Spekulationen streuten und somit die Krise am Finanzmarkt ausnutzten, warnte die Financial Services Authority (FSA). «Es gab in den vergangenen Tagen an der Londoner Börse eine Serie komplett unbegründeter Gerüchte über britische Finanzinstitute, von denen manche von Baisse-Spekulationen begleitet waren», sagte FSA-Vorstandsmitglied Sally Dewar.


AstraZeneca gehörten dagegen mit plus 2,96 Prozent auf 1.842,00 Pence zu den Gewinnern im «Footsie». Die HSBC hatte die Aktien des Pharmaunternehmens von «Neutral» auf «Overweight» hochgestuft.


Favorit im EuroSTOXX 50 waren die Titel der Bank BNP Paribas, die unbeeindruckt von den Spekulationen in Grossbritannien um 4,65 Prozent auf 60,76 Euro stiegen. Die franzöische Grossbank hat kein Interesse mehr an einer Übernahme der Societe Generale und konzentriert sich auf das Risikomanagement. Die SocGen-Aktien sackten daraufhin mit minus 7,07 Prozent auf 62,44 Euro an das Index-Ende.


In Stockholm rutschten Ericsson um 7,75 Prozent auf 10,59 schwedische Kronen ab. Der Gewinneinbruch bei Sony Ericsson schlägt sich auch auf den Mutterkonzern nieder. Da die Tochter ihre Prognosen für das erste Quartal senken musste, rechnet Ericsson nun mit einem negativen Effekt von 200 bis 300 Millionen Kronen (21 bis 32 Mio Euro). «Das ist ein erstes klares Anzeichen dafür, dass die Nachfrage im Endkundenmarkt zurückgeht. Für die Branche ist das eindeutig negativ», sagte WestLB-Analyst Thomas Langer. «Es wäre naiv zu glauben, dass nicht auch Nokia betroffen sein wird». Die im EuroSTOXX 50 notierten Nokia-Titel büssten 5,43 Prozent auf 19,34 Euro ein. Die Titel des Chipherstellers STMicroelectronics gaben um 1,85 Prozent auf 6,38 Euro nach. (awp/mc/pg)

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