EU-Schluss: Verluste – Konjunkturdaten und Warten auf Zinsentscheid

In den USA warteten die Anleger gespannt auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Ökonomen entgegneten den jüngsten Spekulationen und machten keine grosse Hoffnung darauf, dass die Fed bereits konkrete Massnahmen für eine gelockerte Geldpolitik ergreifen könnte.


Der EuroStoxx 50 ging 0,96 Prozent tiefer bei 2.800,02 Punkten aus dem Handel. In Paris fiel der CAC-40-Index um 1,24 Prozent auf 3.730,58 Punkte. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,63 Prozent auf 5.376,41 Punkte. 


Papiere von Tui Travel brachen nach der Vorlage von Quartalszahlen um 9,97 Prozent auf 203,10 Britische Pence ein und markierten zwischenzeitlich den tiefsten Stand seit 20 Monaten. Der Reiseveranstalter war wegen der Vulkanasche aus Island und zurückhaltender Urlauber tiefer in die roten Zahlen gerutscht und warnte, dass die Gesamtjahreszahlen wohl nur das untere Ende der Markterwartungen erreichen werden. Tui Travel verwies im Zuge dessen auf zurückhaltende Buchungen der Briten, Analysten stellten zudem verschlechterte Margen heraus. Auch die Aktien des Konkurrenten Thomas Cook sackten um 7,36 Prozent ab. Papiere des Hotelbetreibers InterContinental gaben trotz Mut machender Geschäfte im ersten Halbjahr um 4,09 Prozent nach.


Minen- und Ölwerte kamen unter deutlichen Abgabedruck, nachdem der anziehende Dollar zu nachlassenden Rohstoffpreisen geführt hatte. BHP Billiton sanken in London um 2,31 Prozent auf 1.992 Pence, Rio Tinto verloren 1,97 Prozent auf 3.388 Pence. Kazakhmys und Xstrata verbilligten sich gar um 2,51 und 2,95 Prozent. Rohöl der US-Sorte WTI rutschte wieder unter die 80-Dollar-Marke, worauf auch die Ölfirmen Eni, Total und Repsol-YPF zwischen 0,9 und 1,7 Prozent nachgaben.


Im Falle von GDF Suez kommt es wie erwartet zur Übernahme des britischen Konkurrenten International Power. Trotz gut ausgelegter Quartalszahlen fielen die Anteilsscheine des französischen Versorgers um 1,57 Prozent auf 26,37 Euro. GDF Suez will mit der Übernahme zum umsatzstärksten Versorger der Welt aufsteigen und zahlt den Aktionären der Briten, die am fusionierten Konzern 30 Prozent halten werden, umgerechnet 1,7 Milliarden Euro in bar aus. Papiere von International Power gaben indes in London um 1,95 Prozent auf 372 Pence nach.


Auch der in den vergangenen Wochen eher recht starke Bankensektor geriet unter Druck. So gehörten die Titel von Societe Generale, Credit Agricole und ING mit Kursabschlägen von mehr als 2 Prozent zu den schwächsten Werten im EuroStoxx-50-Index. (awp/mc/ps/26)

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