Der EuroSTOXX 50 schloss 1,17 Prozent schwächer bei 2.433,59 Punkten. Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,60 Prozent auf 4,435,50 Zähler, der Pariser CAC 40 gab um 1,93 Prozent auf 3.248,67 Punkte nach.
Bankenwerte standen auch zu Beginn dieser Woche im Fokus: Belastet von Gewinnmitnahmen hatten die Aktien von HSBC Holdings zwischenzeitlich deutlich nachgegeben, schlossen aber letztlich mit einem minimalen Plus von 0,09 Prozent bei 577,75 Britische Pence. Händler verwiesen auf den den «unsicheren Ausblick» als wichtigsten Belastungsfaktor. Dieser löse Gewinnmitnahmen aus, nachdem das Papier in einem Monat rund 50 Prozent zugelegt hatte. Zudem sei die Stimmung für Finanztitel ohnehin etwas eingetrübt, ergänzte der Händler, nachdem das «Wall Street Journal» am Wochenende negativ über geschönte Stresstest-Ergebnisse berichtet hatte. Der Index für den europäischen Bankensektor gab um 0,95 Prozent nach.
Unterdessen hatte die Citigroup die Kursziele für eine Reihe italienischer Banken erhöht. So hob sie das Ziel für die UniCredit von 1,25 auf 2,20 Euro und beliess den Titel auf «Hold». Die Aktien sackten dennoch im Sog des schwachen Gesamtmarktes um 1,50 Prozent auf 2,1275 Euro ab. Die französische Credit Agricole wird bei Vorlage der Bilanz für das erste Quartal am Donnerstag einem Pressebericht zufolge einen Nettogewinn ausweisen. Die Aktien fielen davon unbeeindruckt um 1,96 Prozent auf 11,510 Euro.
Titel von Ölkonzernen gaben angesichts des jüngsten Preisrückgangs für das «schwarze Gold» nach. Im EuroSTOXX 50 verbilligten sich Repsol um 2,07 Prozent auf 15,1100 Euro, an der Londoner Börse schlossen Royal Dutch Shell 2,15 Prozent niedriger bei 1.593,00 Pence. Beim norwegischen Ölkonzern StatoilHydro war der Gewinnrückgang im ersten Geschäftsquartal geringer ausgefallen als erwartet. Eine rekordhohe Förderung hatte die niedrigeren Ölpreise etwas kompensieren können. Dies und die bestätigten Ziele für 2009 liessen die Aktie um in etwa marktkonforme 2,13 Prozent auf 137,70 Norwegische Kronen fallen.
Neuigkeiten gab es auch von den Energieversorgern: Der französische Energiekonzern Electricite de France (EdF) will 20 Prozent am erst zu Beginn des Jahres erworbenen Atomstrom-Spezialisten British Energy (BE) an den britischen Wettbewerber Centrica verkaufen. Für den Anteil an British Energy zahlt Centrica rund 2,5 Milliarden Euro. Im Gegenzug übernimmt EdF für 1,3 Milliarden Euro 51 Prozent am belgischen Energieversorger SPE von Centrica. Die Aktien von EdF verloren 5,62 Prozent auf 34,405 Euro. Aktien von Centrica stiegen hingegen um 6,04 Prozent auf 241,25 Pence.
Aktien von L’Oreal stemmten sich mit plus 0,15 Prozent auf 57,070 Euro gegen den schwachen Markttrend. L’Oreal-Chef Jean-Paul Agon blickt optimistisch in die Zukunft: Trotz Rezession erwartet er keinen abrupten Rückzug der Verbraucher. «Der Kosmetikmarkt ist gar nicht so sehr an die Realwirtschaft gebunden, sondern mehr an die Stimmung der Menschen», sagte Agon der «Frankfurter Allgemeine Zeitung». Zudem stützte eine Kurszielanhebung von 54 auf 58 Euro durch JPMorgan die Aktie – das Votum blieb allerdings «Neutral».
Die Aktien von AstraZeneca gehörten nach Veröffentlichung positiver Studienergebnisse zum Herzmittel Brilinta mit plus 5,51 Prozent auf 2.529,00 Pence zu den Spitzenwerten im FTSE 100 . Der britische Pharmakonzern hatte mitgeteilt, dass das potenzielle Herzmedikament in einer Studie besser abgeschnitten habe als das Konkurrenz-Produkt Plavix der Konzerne Sanofi-Aventis und Bristol-Myers Squibb . Sanofi-Aventis verloren 1,12 Prozent auf 44,000 Euro.
Aktien von Benetton reagierten mit Verlusten von 3,40 Prozent auf 5,9750 Euro auf ihre Zahlenvorlage. Die italienische Bekleidungskette hatte wegen der schwächelnden Nachfrage und ungünstiger Wechselkurseffekten im Auftaktquartal einen Gewinnrückhang von fast 38 Prozent hinnehmen müssen. Zudem werde eine Neuorganisation unter anderem bei Produktion und Vertrieb für Verzögerungen im zweiten Quartal sorgen, die aber im dritten Quartal wieder wettgemacht werden sollen. (awp/mc/ps/33)