Dies hiess es unter Marktteilnehmer. Der Leitindex EuroStoxx 50 baute seine frühen Verluste am Nachmittag weiter aus und rutschte am Ende um 1,55 Prozent auf 2.845,93 Punkte ab. In Paris büßte der CAC-40-Index 1,45 Prozent auf 3.888,45 Punkte ein, und auch in London gab der Leitindex FTSE 100 um 0,99 Prozent auf 5.816,94 Punkte nach.
Angesichts der wieder schwelenden Schuldenkrise dominierte der Finanzsektor die Verliererliste im EuroStoxx. Intesa SanPaolo sackten um 5,22 Prozent auf 2,36 Euro ab. Credit Agricole gaben vor den nachbörslich erwarteten Zahlen um 4,62 Prozent nach. Und auch die Papiere der Societe Generale und der spanischen Grossbanken BBVA und Banco Santander verloren zwischen 2,7 und 3,1 Prozent.
Durchwachsen fielen indes die jüngsten Zahlen aus dem Bankensektor aus. Dank eines wieder glänzenden Bankgeschäfts konnten sich die ING-Titel mit einem Plus von 2,41 Prozent auf 8,158 Euro als bester EuroStoxx-Wert behaupten. Die Probleme in der Versicherungssparte, die in zwei Teilen an die Börse gebracht werden soll, fielen dem gegenüber wenig ins Gewicht. Unicredit rutschten dagegen um 4,61 Prozent auf 1,737 Euro ab. Die italienische Grossbank hatte wegen der Zurückhaltung an den Märkten weniger verdient als im Vorjahr und war hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Papiere der französischen Bank Natixis brachen wegen ebenfalls verfehlter Erwartungen sogar um 12,23 Prozent ein.
In London gehörten Minenwerte zu den deutlichsten Verlierern, was Händler auf fallende Rohstoffpreise zurückführten. Der erstarkte Dollar, eine Zinserhöhung in China und sinkende chinesische Kupferimporte hätten dazu beigetragen, hiess es. Lonmin sackten um 4,65 Prozent auf 1.806 Britische Pence ab und waren schwächster Wert im «Footsie». Kazakhmys und Antofagasta gaben jeweils um rund 3,8 Prozent nach.
Im Versicherungssektor führten gute Zahlen nicht zu Kursgewinnen. Prudential-Papiere fielen um 1,19 Prozent auf 628,30 Pence, obwohl der britische Versicherer im dritten Quartal dank eines florierenden Asien-Geschäfts kräftig zugelegt hatte. Der schweizerische Kontrahent Swiss Life hatte in den ersten neun Monaten die Prämieneinnahmen gesteigert. Obwohl sich der Gewinn beinahe verdoppelt hatte, büssten die Aktien 1,85 Prozent auf 127,00 Schweizer Franken ein.
Besser erging es den Aktien von Energieversorgern. Scottish & Southern Energy hatten eine höhere Dividende angekündigt, worauf die Papiere in London um 3,76 Prozent in die Höhe schnellten. Auch mithilfe kräftiger Kursgewinne bei Eon und RWE war der Stoxx Europe 600 Utilities mit plus 0,35 Prozent der beste europäische Branchenindex.
Abgestraft wurden unterdessen die Aktien von SAS, die 7,52 Prozent auf 24,60 Schwedische Kronen einbüssten. Die skandinavische Fluggesellschaft war vor allem wegen eines hohen EU-Bussgeldes im dritten Quartal in der Verlustzone stecken geblieben. (awp/mc/ps/25)