EU-Schluss: Verluste – US-Daten, Finanztitel aber gefragt

Die Daten hätten nicht in das Muster der zuletzt guten Nachrichten von Seiten der Konjunktur gepasst und entsprechend hätten sich die Anleger von Aktien getrennt, sagte Marktstratege David Buik von BGC Partners. Europaweit gefragt waren hingegen viele Finanztitel.


Der EuroSTOXX 50 ging mit einem Abschlag von 1,04 Prozent auf 2.643,13 Zähler aus dem Handel, nachdem er vor Veröffentlichung der US-Daten noch in der Gewinnzone notiert hatte. Für den Pariser CAC-40-Index ging es um 0,51 Prozent auf 3.458,53 Punkte nach unten. Der FTSE 100 verlor in London 0,52 Prozent auf 4.647,13 Zähler.


Mit Blick auf die Einzelwerte gewannen Aktien der Societe Generale (SocGen) nach freundlich aufgenommenen Zahlen an der EuroSTOXX-50-Spitze 6,02 Prozent auf 49,10 Euro. Die französische Grossbank war im zweiten Quartal trotz der weiter hohen Belastungen infolge der Finanzkrise wie angekündigt in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Der Ertrag fiel dabei höher aus als von Experten erwartet. Credit Suisse lobte, das Corporate & Investment Banking habe in allen Bereichen Rekordwerte erreicht oder nur knapp verfehlt.


AXA-Titel rückten als viertbester Wert im europäischen Leitindex um 1,70 Prozent auf 15,57 Euro vor. Europas zweitgrösster Versicherer hatte nach hohen Verlusten Ende 2008 wieder die Gewinnzone erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr war der Überschuss zwar deutlich gefallen, Experten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Der Allianz-Konkurrent sieht sich zudem weiter gut gerüstet, um durch die Krise zu kommen. AXA-Chef Henri de Castries betonte zudem, dass der französische Versicherer im laufenden Jahr ohne Kapitalerhöhung auskommen werde. Analyst Pierre Chedeville von CM-CIC Securities schrieb, der Geschäftsbericht zeige, dass das finanzielle Umfeld sich gegenüber dem vierten Quartal 2008 verbessert habe.


In London sprangen Papiere der Lloyds Banking Group dank positiv aufgenommener Zukunftsaussagen an der «Footsie»-Spitze um 10,60 Prozent auf 93,20 Britische Pence hoch. Nach neuen Milliardenabschreibungen im ersten Halbjahr rechnet die staatlich gestützte Bank für die zweite Jahreshälfte mit einer Verbesserung. Die Wertminderungen dürften dann deutlich niedriger ausfallen, teilte das Institut mit. Wegen hoher Abschreibungen auf das Wertpapierportfolio der Halifax Bank of Scotland (HBOS) hatte Lloyds im ersten Halbjahr vor Steuern und Sonderposten zwar einen Verlust von rund 4 Milliarden britischen Pfund (rund 4,7 Milliarden Euro) verzeichnet. Das war allerdings weniger als von Analysten erwartet. Aktien von Old Mutual drehten nach Anfangsverlusten ins Plus und gewannen 1,21 Prozent auf 96,15 Pence. Der britische Versicherer war im ersten Halbjahr knapp an roten Zahlen vorbeigeschrammt.


Papiere der Swiss Re verloren hingegen an der Börse in Zürich 2,16 Prozent auf 42,48 Schweizer Franken. Dem weltweit zweitgrössten Rückversicherer hatte die Finanzkrise im zweiten Quartal erneut die Bilanz verhagelt. Nach enttäuschenden Geschäftszahlen sackten die Titel der Deutsche Börse am Ende des europäischen Leitindex um 6,53 Prozent auf 52,98 Euro ab.


Schliesslich waren Aktien von Fluggesellschaften europaweit gefragt. Händler verwiesen auf gute Zahlen und Aussagen von Cathay Pacific, die am Morgen ihre Halbjahreszahlen vorgelegt hatten. Die asiatische Fluglinie hatte im ersten Halbjahr einen Gewinn erwirtschaftet, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust zu Buche gestanden hatte. Auch von den amerikanischen Branchenvertretern Delta Air Lines und UAL seien positive Impulse gekommen, sagten Händler. Anteilsscheine von Air France-KLM etwa verteuerten sich als einer der Favoriten an der Börse in Paris um 7,07 Prozent auf genau 10,00 Euro, und British-Airways-Titel schnellten um 7,66 Prozent auf 161,70 Pence in die Höhe. Bei den Briten hatte sich zudem der Passagierrückgang im Juli deutlich abgeschwächt. ( awp/mc/pg/32)

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