EU-Schluss: Verluste – Versorger stützen Londoner Börse
Marktexperten verwiesen auf anhaltende Unsicherheiten nach dem jüngsten, weltweiten Kursrutsch und die leicht negative Tendenz an der Wall Street. Deshalb seien einige Positionen vor dem Wochenende aufgelöst worden. In London stützten die starken Versorgerwerte die Kurse.
Der Leitindex EuroSTOXX 50 gab zum Wochenausklang um 0,49 Prozent auf 4.011,63 Punkte nach – im Wochenvergleich war das ein Minus von rund 234 Punkten. Der auch Schweizer und britische Werte umfassenden STOXX 50 verzeichnete Abschläge von 0,60 Prozent auf 3.613,03 Punkte. Der Euronext 100 fiel um 0,34 Prozent auf 946,93 Zähler. Der französische CAC 40 verlor 0,62 Prozent auf 5.424,70 Punkte. Der Londoner Leitindex FTSE 100 zeigte sich praktisch unverändert mit plus 0,20 auf 6.616,20 Zähler.
Angeführt vom Schlusslicht Deutsche Telekom , die unter negativen Analystenaussagen litten, gehörten Telekomwerte einmal mehr zu den grössten Verlierern im europäischen Leitindex. So gaben Telefonica um 2,05 Prozent auf 15,77 Euro nach, und France Telecom verbilligten sich um 1,44 Prozent auf 19,87 Euro.
Für die Aktie von Lagardere ging es im CAC 40 um 5,53 Prozent auf 58,55 Euro nach unten. Händler verwiesen auf eine Korrektur, nachdem die Aktie zum Vortagsschluss wegen einer falschen Kauforder deutlich nach oben gegangen war.
Das EADS-Papier verlor 4,02 Prozent auf 23,63 Euro. Der europäische Flugzeugbau- und Rüstungskonzern hat alle Arbeiten an der Frachtversion des Grossraumflugzeugs A380 bis auf weiteres gestoppt. Zur Länge der Unterbrechung machte ein Sprecher am Donnerstagabend keine Angaben. Zudem nannte zuletzt der französische Aussenminister Philippe Douste-Blazy Gerüchte über eine mögliche Beteiligung von Katar «verfrüht».
Die Philips-Aktie legte indes um 2,57 Prozent auf 27,59 Euro zu. ABN Amro hatte den europäischen Halbleitersektor von «Neutral» auf «Overweight» hochgestuft. Die Titel des Halbleiterausrüsters ASML verloren dennoch 1,42 Prozent auf 23,52 Euro. STMicroelectronics zeigten sich kaum verändert mit minus 0,16 Prozent auf 18,90 Euro.
In London legten Scottish & Southern Energy an der «Footsie»-Spitze um 3,39 Prozent auf 1.465,00 Pence zu. Am Markt seien erneut Gerüchte über Gespräche des Versorgers mit der russischen Gasprom aufgeflammt, begründeten Händler die Kursentwicklung. Das Papier des Konkurrenten Drax gewann im Sog dieser Spekulationen ebenfalls 3,37 Prozent auf 735,50 Pence, und Severn Trent Water verteuerten sich um 1,98 Prozent auf 1.389,00 Pence.
Aktien von Tesco gewannen nach einer positiven Studie 2,07 Prozent auf 431,75 Pence. Morgan Stanley hat das Kursziel für die Supermarktkette von 380 auf 490 Pence angehoben und die Einstufung «Overweight» bestätigt. Zudem war bekannt geworden, dass der US-Investor Warren Buffet sich mit 2,9 Prozent an dem Unternehmen beteiligt hat.
In Zürich schlossen die Titel von Adecco nach Zahlen mit minus 4,57 Prozent auf 77,35 Schweizer Franken als Schlusslicht im SMI . Der schweizerische Personalvermittler hatte den Reingewinn in 2006 zwar stärker gesteigert als von Analysten erwartet. Das operative Ergebnis und der Umsatz blieben hingegen hinter den Expertenprognosen zurück. (awp/mc/ab)