EU-Schluss: Weitere Gewinne
Der britische FTSE 100 verbesserte sich um 0,82 Prozent auf 5.860,75 Punkte. Marktteilnehmer zeigten sich erleichtert, dass die chinesische Notenbank auf steigende Inflation zunächst nicht mit einer Anhebung des Leitzinssatzes reagierte. Bisherige Bremsmanöver hatten das Wachstum der chinesischen Wirtschaft ohnehin bereits verlangsamt, weshalb Börsianer weitere Einwirkungen auf den Wachstumsmotor der Weltwirtschaft besonders aufmerksam beobachten.
Der Rohstoffsektor setzte sich an der Spitze der Branchenübersicht leicht ab, gefolgt von einem ebenfalls nur knapp unter seinem Jahreshoch gebliebenen Automobilsektor. Der Kupferpreis reagierte mit einem Rekordhoch auf die Nachrichten aus China und zog besonders Minenwerte mit nach oben. So gehörten Kazakhmys mit einem Zuwachs von 4,12 Prozent auf 1.590 Pence zu den Favoriten im «Footsie». Fresnillo gewannen 3,98 Prozent auf 1.573 Pence.
Im EuroStoxx gehörte die Indexspitze den Stahltiteln von ArcelorMittal, die 3,06 Prozent auf 27,930 Euro gewannen. Wie auch die Papiere von ThyssenKrupp und Salzgitter in Deutschland hätten sie von gestiegenen Stahlpreisen in Asien profitiert, sagten Börsianer. Laut Medienberichten hatten etwa Tata Steel und Baoshan Steel ihre Preise angehoben.
Papiere des britischen Ölfeldausrüster Wellstream sprangen in London um 5,76 Prozent auf 786,50 Pence. General Electric (GE) scheint das Unternehmen im zweiten Anlauf nun doch übernehmen zu können. Nachdem die Briten noch im Oktober ein Übernahmeangebot der Amerikaner in Höhe von 750 Pence je Aktie als zu niedrig abgelehnt hatten, unterstützt die Geschäftsführung nun eine Kaufofferte von 780 Pence oder insgesamt 800 Millionen Pfund (955 Mio Euro).
Schwächer tendierten dagegen die meisten Papiere aus dem Gesundheitssektor. Dabei standen Bayer mit minus 1,36 Prozent auf 57,30 Euro als schwächster EuroStoxx-Wert besonders unter Druck. Aktien von Sanofi-Aventis büssten ebenfalls 0,63 Prozent auf 49,00 Euro ein. Das Unternehmen hatte zuvor die Angebotsfrist für die Übernahme des US-Biotech-Unternehmens Genzyme verlängert, ohne die Höhe der Offerte zu ändern. Analysten der Investmentbank Cheuvreux gehen allerdings davon aus, dass Sanofi-Aventis das Angebot möglicherweise aufstocken könnte. (awp/mc/ps/25)