Etwas verringert wurden die Abschläge durch den wieder sinkenden Ölpreis. Befürchtungen, dass der Tropensturm «Dolly» zu Produktionsausfällen im Golf von Mexiko führen könnte, hätten sich nicht bewahrheitet, begründeten Händler die leichte Entspannung am Ölmarkt.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,23 Prozent auf 3.326,24 Zähler. Der STOXX 50 sank um 0,69 Prozent auf 2.831,33 Punkte. In London fiel der FTSE 100 um 0,74 Prozent auf 5.364,10 Zähler. Der Pariser CAC-40-Index hingegen ging prozentual nahezu unverändert bei 4.327,26 Punkten aus dem Handel. Dies entspricht auf absoluter Basis einem sehr moderaten Plus von 0,12 Punkten.
Vodafone-Aktien verloren nach einer Ausblicksenkung 13,57 Prozent auf 129,00 Pence und setzten sich damit an das «Footsie»-Ende. Angesichts des Abschneidens im ersten Quartal, der momentanen wirtschaftlichen Schwäche und geringer als erwarteter Umsätze geht der weltgrösste Mobilfunkkonzern nun davon aus, dass die Erlöse am unteren Ende der anvisierten Spanne von 39,8 bis 40,7 Milliarden Pfund (50 bis 51 Milliarden Euro) liegen. Von der Vodafone-Schwäche zeigten sich auch die Titel europäischer Konkurrenten deutlich belastet. Telefonica fielen um 5,56 Prozent auf 16,32 Euro und Telecom Italia gaben 4,53 Prozent auf 1,201 Euro nach.
Für Ericsson ging es um 11,05 Prozent auf 66,80 schwedische Kronen nach unten. Der schwedische Telekomausrüster hatte im zweiten Quartal weiter unter seiner Handy-Tochter SonyEricsson sowie der laufenden Restrukturierung gelitten und einen unerwartet deutlichen Rückgang des Überschusses berichtet.
Finanztitel litten unter enttäuschenden Nachrichten von American Express. Der US-Kreditkartenkonzern hat nach einem überraschend schwach verlaufenen zweiten Quartal seine Gewinnziele für das Gesamtjahr aufgegeben. Aktien von Lloyds TSB Group gaben um 1,77 Prozent auf 320,00 Pence nach, Titel der Royal Bank of Scotland Group verloren 1,97 Prozent auf 192,00 Pence. Auf dem Kontinent ging es für Dexia Banque-Aktien um 11,41 Prozent auf 8,46 Euro nach unten. Hier belastete Händlern zufolge auch ein negativer Analystenkommentar von JPMorgan. Die Risiken überwögen immer noch die Chancen, schrieben die Experten in einer aktuellen Studie und stuften die Papiere von «Neutral» auf «Underweight» herunter.
Enterprise Inns büssten in London nach einem enttäuschenden Zwischenbericht 13,38 Prozent auf 299,50 Pence ein. Der Pub-Betreiber hat mitgeteilt, der weiter rückläufige Bierabsatz drücke auf die Gewinne. Norsk Hydro verloren an der Börse in Oslo 0,79 Prozent auf 62,60 norwegische Kronen. Der Aluminiumkonzern hat trotz höherer Preise für Aluminium im zweiten Quartal einen Ergebnisrückgang verbucht.
Dagegen sprangen TomTom in Amsterdam um 9,16 Prozent auf 17,52 Euro hoch. Der niederländische Navigationsgeräte-Hersteller hatte im zweiten Quartal die Markterwartungen übertroffen. Die Aktien der fusionierten GDF Suez beendeten ihren ersten Handelstag in Paris bei 40,60 Euro, was einem Abschlag von 8,60 Euro gegenüber dem Eröffnungskurs entspricht. Die Aktien der abgespaltenen Suez-Umweltsparte Suez Environnement notierten mit einem Schlusskurs von 18,10 Euro deutlich über dem Ausgabepreis von 14 Euro und verbuchten ein Plus von 6,47 Prozent gegenüber dem Eröffnungskurs von 17,00 Euro. Die Analysten von Oddo starteten die Aktien von GDF Suez wegen «exzellenter Fundamentaldaten» mit «Accumulate» und einem Ziel von 46 Euro. (awp/mc/pg/35)