EU und OPEC wollen Ölpreis-Spekulanten unter die Lupe nehmen
«Angesichts der hohen Sprunghaftigkeit der Ölpreise sollte den internationalen Finanzmärkten im Zusammenhang mit spekulativen Geschäften und ihrem möglichen negativen Einfluss auf die weltweite Ölversorgung mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden», sagte der Vorsitzende des EU-Energieministerrats, Martin Bartenstein.
OPEC-Präsident spricht sich für Langfrist-Strategie aus
Der nigerianische Ölminister und amtierende OPEC-Präsident Edmund Daukoru verlangte ebenfalls eine genauere Beobachtung der Märkte und sprach sich für eine Langfrist-Strategie aus. Daukoru bekräftigte die vergangene Woche in Caracas getroffene Entscheidung der OPEC, die Fördermengen auf ihrem derzeitigen Niveau zu halten. Produktion und Lagermengen hätten einen komfortablen Umfang. «Die OPEC hat ihr Bestes getan, um die Situation zu erleichtern und wird dies weiter tun», sagte der OPEC-Vorsitzende. Seine Organisation sei an fairen und stabilen Preisen interessiert.
Risikozuschlag von bis zu 15 Dollar pro Fass
Der österreichische Ressortchef Bartenstein sagte, höhere Fördermengen und grössere Raffineriekapazitäten könnten die Ölmärkte stabilisieren. Experten zufolge enthalte der hohe Ölpreis derzeit einen Risikozuschlag von bis zu 15 Euro pro Fass (159 Liter). Die jüngste OPEC-Ankündigung zusätzlicher Kapazitäten von drei Millionen Barrel pro Tag bis Ende 2006 dürfte deshalb die Spannungen am Markt mildern, meinte Bartenstein. Konkrete Beschlüsse standen bei dem dritten Ministertreffen im «Energie-Dialog» von EU und OPEC nicht an. (awp/mc/pg)