Der Cac 40 in Paris verlor 3,54 Prozent auf 3.309,46 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 2,83 Prozent auf 4.926,20 Punkte nach unten. Der britische Leitindex unterbot im Eiltempo die 5.000-Punkte-Marke.
«Die Lage im spanischen Bankensektor streut wieder die Befürchtung, dass sich weitere Banken anstecken und in die Klemme geraten könnten», kommentierte Lee Hardman von Mitsubishi UFJ das Beinahe-Scheitern der regionalen spanischen Sparkasse CajaSur. Händler sprachen davon, dass in London die Zinsen angezogen hätten, zu denen sich Banken untereinander Geld leihen. Der Euro ging im Sog dessen in die Knie und fiel zwischenzeitlich wieder unter die Marke von 1,22 US-Dollar. Deutlich belastend wirkte sich aber auch die politische Anspannung zwischen Süd- und Nordkorea aus. Nordkoreas Machthaber Jim Jong-il soll sein Militär in Bereitschaft versetzt haben und verschärfte den Ton gegenüber seinem westlich orientierten Nachbarn.
Dunkelrot ging es daraufhin bei den Bankenwerten zu. Die Aktien der spanischen Grossbanken Banco Santander und BBVA verloren knapp sechs Prozent. Angeführt wurde die Verliererliste indes von den Briten: Papiere der Royal Bank of Scotland sowie der Lloyds Banking Group fielen um fast sieben Prozent. BNP Paribas wurden durch die Deutsche Bank hochgestuft und hielten sich mit minus 3,80 Prozent noch vergleichsweise gut.
Belastet von den Sorgen um die europäische Wirtschaft zeigten sich die Autobauer. Renault-Chef Carlos Ghosn hatte in einem Interview gesagt, dass die Griechenland-Krise den Automarkt für den Rest des Jahres belasten könnte. Die Papiere des französischen Autoherstellers brachen daraufhin um 6,31 Prozent auf 26,94 Euro ein. Wie die deutschen Kontrahenten gehörten auch PSA Peugeot Citroen zu den Verlierern.
Papiere von ArcelorMittal fielen um 5,63 Prozent auf 22,45 Euro. Der Vorstandschef des deutschen Stahlhändlers Klöckner&Co, Gisbert Rühl, hatte in einem Medienbericht von Überkapazitäten am Markt gesprochen und für die kommenden Monate sinkende Stahlpreise in Aussicht gestellt. Dazu kam eine negative Studie der UBS zum Stahlsektor. Minenwerte kamen mit fallenden Rohstoffpreisen unter Druck. Rio Tinto fielen um 5,27 Prozent auf 2.803,50 Pence und BHP Billiton gaben 4,11 Prozent nach. Im Falle von Kazakhmys hatte Goldman Sachs ausserdem das Ziel gesenkt, weshalb diese mit minus 6,66 Prozent zu den schwächsten Werten im FTSE-100-Index gehörten. (awp/mc/ps/15)