EU-Verlauf: Börsen verringern Verluste – Quartalszahlen im Fokus
Der Chipsektor kam durch die Senkung des Marktausblicks von STMicroelectronics unter Druck, während Automobil-Werte von den schwachen Zahlen von Peugeot und Volvo belastet wurden. Am Nachmittag könnte die US-Berichtssaison neue Impulse liefern. Neben Boeing stehen unter anderem Anheuser-Busch, ConocoPhillips und Xerox auf dem Programm.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 fiel um 0,29 Prozent auf 4.399,05 Zähler – im frühen Handel war er noch bis auf 4.365 Zähler gefallen. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 0,14 Prozent auf 3.872,02 Punkte. Der Euronext 100 stand mit 0,80 Prozent auf 1.038,33 Zähler im Minus. In Paris verlor der CAC 40 unterdessen 0,39 Prozent auf 5.884,34 Punkte. Für den FTSE 100 ging es um 0,09 Prozent auf 6.504,80 Punkte leicht nach unten.
Zu den grössten Kursgewinnern im CAC 40 gehörten die Aktien von Carrefour mit einem Plus von 1,05 Prozent auf 53,10 Euro. Die Deutsche Bank hat die Aktien von «Hold» auf Buy« hochgestuft und das Kursziel von 54 auf 66 Euro erhöht. Papiere der France Telecom profitierten ebenfalls von einer positiven Analystenstudie und legten um 0,91 Prozent auf 20,06 Euro zu. Credit Suisse hat die Aktien von »Underperform« auf »Neutral« angehoben und das Kursziel von 20 auf 22 Euro erhöht.
Das Thema des Tages sind jedoch Quartalsberichte. Aktien von Iberdrola legten nach Zahlen um 1,86 Prozent auf 42,25 Euro zu und setzten sich damit an die Spitze des EuroSTOXX 50. Der spanische Versorger hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr zwar deutlich erhöht, verfehlte jedoch die Erwartungen der von Thomson Financial befragten Analysten. Der Überschuss sei zwar leicht besser als erwartet, allerdings sei das EBITDA hinter den Prognosen zurückgeblieben, sagte ein Experte. Händlern zufolge profitierte die Aktie von anhaltenden Gerüchten, wonach eine französisches Unternehmen ein Übernahmegebot für Iberdrola plane.
Papiere von STMicroelectronics gaben nach Zahlen um 4,96 Prozent auf 13,03 Euro nach und waren damit Schlusslicht im CAC 40. Händler und Analysten bezeichneten die überraschende Senkung der Prognose für den Gesamtmarkt als einen der Hauptgründe für den Kursrutsch. Statt vier bis fünf Prozent rechnet das Unternehmen nur noch mit einem Wachstum des Chipmarktes von etwas weniger als zwei Prozent. Im zweiten Quartal hat der grösste europä ische Chiphersteller wegen Umstrukturierungskosten einen Verlust verzeichnet, aber die Markterwartungen erfüllt. Der Umsatz lag knapp unter den Expertenprognosen.
Aktien von PSA Peugeot Citroen gaben ebenfalls nach Vorlage des Quartalsberichts um 1,83 Prozent auf 64,39 Euro nach. Der französische Autobauer hat zwar im ersten Halbjahr mit einem operativen Gewinn von 842 Millionen Euro die Analystenprognosen übertroffen. Händler zeigten sich allerdings vom Ausblick auf das zweite Halbjahr enttäuscht. Konkurrent Renault wird mit seinen Quartalszahlen nach Börsenschluss erwartet.
Volvo gab nach schwachen Zahlen um 6,83 Prozent auf 133,00 schwedische Kronen nach. Der schwedische Autobauer ist im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben und verzeichnete im Jahresvergleich einen Gewinnrückgang von 6,457 auf 5,970 Milliarden Kronen. Analysten waren von 6,564 Milliarden Kronen ausgegangen.
Zulegen konnten die Aktien von Endesa, die 0,43 Prozent auf 39,44 Euro gewannen. Der vor der Übernahme stehende Versorger hat im ersten Halbjahr einen Gewinneinbruch verzeichnet. Der Überschuss fiel gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 28,5 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro. Endesa begründete den Rückgang mit geringeren Buchgewinnen.
In London sprangen die Aktien von GlaxoSmithKline nach Zahlen um 4,01 Prozent auf 1.296,00 Pence nach oben und setzten sich damit an die »Footsie»-Sp itze. Der Pharmakonzern hat im zweiten Quartal bei Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertroffen. Auf der Gegenseite gaben Aktien von British Energy um 2,50 Prozent auf 496,25 Pence nach. Goldman Sachs hatte das Kursziel für die Aktie von 570 auf 547 Pence gesenkt. (awp/mc/pg)