EU-Verlauf: Börsenkurse weiter auf Talfahrt – Rezessionssorgen belasten

Der Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 5,72 Prozent auf 2.210,23 Zähler. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 4,63 Prozent auf 3.703,38 Punkte nach unten. Der französische CAC-40-Index sackte um 6,39 Prozent auf 2.989,71 Zähler ab.


Zu den grossen Verlieren zählten einmal mehr die Aktien von grossen französischen Banken. So verloren die Papiere der Societe Generale im Zuge der Krise an den Finanzmärkten mit am stärksten im Leitindex EuroSTOXX 50 und gaben 14,23 Prozent auf 38,59 Euro ab. Starke Verluste gab es auch bei den Papieren des Mitbewerbers BNP Paribas mit einem Minus von 8,99 Prozent auf 51,87 Euro.


Bei den Aktien der führenden britischen Banken zeigte sich im Mittagshandel dagegen ein gemischtes Bild. Auch hier gab es starke Verluste wie zum Beispiel bei den Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) mit einem Minus von 4,61 Prozent auf 58,00 Pence. Auch die Papiere von Barclays standen unter Druck und verloren 4,17 Prozent auf 184,00 Pence. Ein völlig anderes Bild zeigte sich dagegen bei den Titeln der HBOS . Nach einem schwachen Handelsstart entwickelte sich bei den Aktien des angeschlagenen Finanzinstituts eine rasante Berg und Talfahrt, wobei die Papiere zuletzt 8,51 Prozent auf 65,00 Pence zulegen konnten, ohne dass es hierzu neue Nachrichten gab.


Gegen den schwachen Trend können auch die Aktien des deutschen Autobauers Volkswagen stark zulegen. Die Papiere des Autobauers standen einsam an der Spitze der Gewinner im Leitindex EuroSTOXX 50 mit einem Plus von 85,93 Prozent auf 392,03 Euro. Neben den VW-Aktien konnten sich nur noch die Titel des belgisch-niederländische Finanzkonzern Fortis mit einem Plus von 0,12 Prozent auf 0,85 Euro in der Gewinnzone halten.


Starke Verluste gab es wiederum bei den Aktien des niederländischen Chemiekonzerns DSM . Die Papiere brachen nach einer gesenkten Gewinnprognose für das laufende Jahr um 17,87 Prozent auf 21,09 Euro ein. Trotz guter Geschäftszahlen für das dritte Quartal senkte DSM sein Ziel für den operativen Jahresgewinn. Die Finanzkrise habe die Marktbedingungen in einigen Geschäftsfeldern deutlich schwieriger gemacht, hiess es von DSM.


Zudem zählten auch die Aktien von führenden Automobilunternehmen zu den grossen Verlieren. Die Papiere des französischen Renault-Konzerns verloren beispielsweise 9,41 Prozent auf 20,11 Euro. Ähnlich hohe Verluste gab es auch bei den Aktien des Konkurrenten PSA Peugeot Citroen mit einem Abschlag von 7,91 Prozent auf 16,23 Euro. Wegen der aktuellen Krise der Weltwirtschaft erwartet Peugeot Citroen-Konzernchef Christian Streiff neue Allianzen zwischen führenden Autokonzernen, um so Kosten zu sparen. Ausserdem senkten Analysten der Commerzbank die Bewertung der Peugeot Citroen-Aktien von «Hold» auf «Sell».


Für einen der seltenen Lichtblicke sorgten die Aktien des schwedischen Unternehmens Electrolux . Nach überraschend guten Geschäftszahlen des Herstellers von Haushaltsgeräten für das dritte Quartal sprangen die Papiere der Electrolux an der Börse in Stockholm gegen den Trend 1,40 Prozent nach oben auf 54,25 schwedische Kronen.


Aus der Pharmabranche meldete die Schweizer Novartis gute Ergebnisse aus einer Phase-III-Studie im Rahmen der Entwicklung eines neuen Wirkstoffs zur Behandlung von Entzündungskrankheiten. Die positive Nachricht konnte die Aktien der Novartis im frühen Handel in der Nähe des Schlusskurses vom Freitag halten. Die Papiere verloren 1,47 Prozent 53,55 Franken.


Eine ähnliche Meldung kam auch vom Schweizer Konkurrenten Roche Holding . Auch hier gab es positive Studiendaten zum Arthritismittel Actemra. Analysten erwarten bei einer Markteinführung des Medikaments einen Milliardenumsatz. Dennoch müssen die Aktien von Roche ein starkes Minus von 4,88 Prozent 159,80 Franken verkraften. (awp/mc/pg/19)

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