Gespannt warten die Investoren auf den grossen US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. Für diesen dürften sich die Anleger positionieren und er könnte für stärkere Schwankungen an den Weltbörsen sorgen, sagte ein Händler.
Die Aktien der Autobauer standen quer durch Europa auf den Kaufzetteln der Investoren. Besonders auffällig waren die Kursgewinne in Frankreich. Händler verwiesen auf Äusserungen von Daimler-Chef Dieter Zetsche, die sich positiv auf die übrigen Autotitel auswirkten. Der Unternehmenschef hatte der «Bild»-Zeitung gesagt, dass Daimler 2010 «besser abschneiden» werde als im laufenden Jahr. Zudem wolle Zetsche in diesem Jahr deutlich mehr als die geplanten vier Milliarden Euro einsparen. Renault stiegen um 4,17 Prozent auf 30,00 Euro.
PSA Peugeot Citroen gewannen in Paris 6,41 Prozent auf 19,85 Euro und kletterten damit an die Spitze des französischen CAC 40. Die französische Tageszeitung «La Tribune» hatte berichtet, Peugeot erwäge eine engere Zusammenarbeit mit dem japanischen Rivalen Mitsubishi. Der neue Konzernchef Philippe Varin verfolge aktiv die Möglichkeit einer Allianz mit Mitsubishi, schreibt das Blatt ohne Angabe von Quellen. Ein Sprecher von Peugeot Citroen wollte dies nicht kommentieren, es gebe nichts Neues, sagte er. Analyst Marc-Rene Tonn von M.M.Warburg sagte, der französische Autobauer brauche einen Partner, um die Profitabilität zu stärken. Jeder Schritt in diese Richtung sei willkommen, schrieb der Experte in einer Studie.
Der Baukonzern Saint-Gobain will indes durch Kostensenkungsmassnahmen in der zweiten Jahreshälfte 2009 ein besseres Ergebnis erwirtschaften. Die Aktien stiegen um 0,63 Prozent auf 30,405 Euro.
In London waren vor allem die Rohstoff- und Minenwerte gefragt. Lonmin stiegen mit plus 7,63 Prozent auf 1.552 Pence an die Footsie-Spitze. Kazakhmys gewannen 4,48 Prozent auf 990,50 Pence. Morgan Stanley hatte die Aktien von Kazakhmys von «Equal-weight» auf «Overweight» hochgestuft und das Kursziel von 833,00 auf 1.380,00 Pence angehoben. Das neue Ziel basiere auf dem höheren fairen Wert für die Titel des Minenunternehmens ENRC, an dem der Kupferproduzent mit 26 Prozent beteiligt sei, schrieb Analyst Ephrem Ravi in einer Studie.
Auch Telekomtitel zogen das Interesse auf sich: Die Deutsche Telekom führt beim möglichen Verkauf des britischen Mobilfunkgeschäfts einem Bericht zufolge erste Gespräche mit Interessenten. Es gebe die ersten Verhandlungen mit Vodafone Group , France Telecom und Telefonica über die Zukunft von T-Mobile UK, schrieb die «Financial Times» unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine der Telekom nahestehende Person nannte dem Bericht zufolge eine Summe von rund vier Milliarden Euro als möglichen Verkaufspreis. Die Aktien von Vodafone stiegen um 1,73 Prozent auf 132,55 Pence, France Telecom gewannen 1,05 Prozent auf 17,825 Euro. Telefonica stiegen in Madrid um 0,90 Prozent auf 17,36 Euro. (awp/mc/pg/17)