EU-Verlauf: Etwas fester – Positive Vorgaben, Hausbauer-Titel sehr fest

Positive Impulse brachte der Notfallplan der US-Regierung für ausfallbedrohte Immobilienkredite – die Nachricht trieb auch den europäischen Markt weiter an. Später am Tag dürften der Arbeitsmarktbericht aus den USA für den Monat November und die Daten zum US-Verbrauchervertrauen neue Impulse bringen.

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann bis zum Mittag 0,77 Prozent auf 4.448,68 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 rückte um 0,83 Prozent auf 3.786,36 Punkte vor. Der Euronext 100 stieg um 0,76 Prozent auf 1.008,99 Zähler. In Paris stieg der CAC 40 um 0,90 Prozent auf 5.724,81 Punkte. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,92 Prozent auf 6.545,40 Zähler vor.

Der Notfallplan der US-Regierung sieht unter anderem vor, dass bestimmte Schuldner ihren automatisch steigenden Zinssätze auf fünf Jahre einfrieren lassen können. Der Hausbauer Taylor Wimpey legte daraufhin in London um 7,50 Prozent auf 214,25 Pence zu. Persimmon rückten um 5,60 Prozent auf 792 Pence vor und Barratt Developments gewannen 2,90 Prozent auf 461 Pence. Aktien von Northern Rock verloren in London 0,39 Prozent auf 102 Pence. Der US-Investor JC Flowers hat sich laut einem Bericht der «Financial Times» aus dem Bieterprozess um die angeschlagene Hypothekenbank zurückgezogen. Die Investmentgruppe Olivant Advisers sagte unterdessen, sie würde bis zu 650 Millionen Pfund auf dem Wege einer Kapitalerhöhung einsammeln, um die Bank wieder aufzurichten. Auch die Notkredite der Bank of England würden beglichen.

EasyJet rückten um 1,65 Prozent auf 553,00 Pence vor. Der britische Billigflieger hat im November 13,2 Prozent mehr Passagiere transportiert als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

British Sky Broadcasting (BSkyB) verloren 2,40 Prozent auf 590,00 Pence. Der britische Medienmogul Rupert Murdoch will seinen Posten bei dem Bezahlsender an seinen Sohn abgeben. James Murdoch wird den BSkyB-Gründer als Chairman des Verwaltungsrates ablösen, teilte das Unternehmen mit und bestätigte damit Medienberichte. Marktbeobachtern zufolge ist der Schritt keine Überraschung. Für Druck auf die Aktie sorgten eher allgemeine Probleme der Branche auf dem Werbemarkt.

Air France-KLM legten 2,90 Prozent auf 24,50 Euro zu. Der angeschlagenen italienische Fluggesellschaft Alitalia liegen drei Gebote von Interessenten für eine Übernahme vor. Nicht-bindende Gebote sind danach von Air France-KLM, der AirOne-Mutter AP Holding und einem Konsortium um den römischen Anwalt Antonio Baldassarre eingegangen. Alitalia stiegen um 0,41 Prozent auf 0,8720 Euro.

In Oslo gaben Aktien des norwegischen Ölkonzerns StatoilHydro 8,00 Prozent auf 170,20 norwegische Kronen ab. Das Unternehmen kündigte an, für das laufende Jahr werde die Erwartung von 1,735 Millionen Barrel Öläquivalente pro Tag (boepd) aufgrund von Problemen bei den Förderanlagen Snøhvit und Kvitebjørn/Visund verfehlt.

Roche-Aktien verzeichneten im freundlichen Swiss-Market-Index als einziger Wert Verluste und gaben 0,59 Prozent auf 203,30 Franken nach. Die Citigroup senkte das Kursziel für die Titel von 212 auf 203 Schweizer Franken bei gleichbleibender Einschätzung «Neutral». Lehman Brothers stufte das Ziel für die Aktien von 250 auf 240 Franken herunter, bestätigte aber die Einschätzung.

(awp/mc/hfu)

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