EU-Verlauf: Etwas fester – Rohstoff- und Finanzwerte sorgen für Gewinne

Rohstoffwerte zeigten sich von ihren Vortagesverlusten wieder erholt. In London sprangen die Titel von Xstrata mit plus 4,92 Prozent auf 778,50 Pence an die Spitze im «Footsie». Rio Tinto belegten den zweiten Platz mit einem Aufschlag von 3,41 Prozent auf 2.322,00 Pence. Der britisch-australische Bergbaukonzern verkauft seine Verpackungssparte, Alcan Packaging, für 2 Milliarden Dollar an Amcor und verringert damit seine Schulden. In den vergangenen achtzehn Monaten hatte Rio Tinto bereits den Verkauf von Vermögenswerten in Höhe von 6,6 Milliarden Dollar angekündigt. Weitere 15,2 Milliarden Dollar nahm Rio Tinto durch eine Kapitalerhöhung ein. Die Citigroup erhöhte für die Rio-Tinto-Titel zudem das Kursziel auf 3.200 von bislang 2.900 Pence. Die Anlageempfehlung lautet weiter «Buy».


Auch Stahltitel waren gefragt. Aktien von ArcelorMittal gewannen 3,06 Prozent auf 24,565 Euro und bauten ihre Gewinn vom Vormittag noch aus. Die Experten von Nomura starteten den Sektor mit «bullish» und bewerteten ArcelorMittal in einer Ersteinschätzung mit «Buy». Der Gewinn dürfte sich ab dem vierten Quartal 2009 deutlich erholen und der Cash Flow sollte dieser Entwicklung folgen, schrieben die Nomura-Analysten in einer Studie. Der Titel sei ihr «Top Pick» im europäischen Stahlsektor und einer der bevorzugten Werte weltweit.


Finanzwerte zählten ebenso zu den Gewinnern. Unicredit verteuerten sich um 2,95 Prozent auf 2,3575 Euro. In London legten HSBC um 2,13 Prozent auf 651,60 Pence zu. Goldman Sachs stufte die Papiere der Bank auf «Buy» hoch von vorher «Neutral». Risikovorsorge und zusätzlicher Kapitalbedarf dürften geringer ausfallen als vorab prognostiziert, so die Experten.


Swatch Group sprangen in Zürich mit plus 3,44 Prozent auf 228,60 Franken an die Spitze im Swiss-Market-Index (SMI) und präsentierten sich wieder erholt von ihren starken Vortagesverlusten. Die Credit Suisse erhöhte das Kursziel für die Titel des Uhren- und Schmuckherstellers von 250,00 auf 275,00 Franken und beliess die Einstufung auf «Outperform». Swatch sei eines der strukturell und geografisch am besten positionierten Unternehmen in der Luxusgüterbranche, hiess es. Dies hätten die Ergebnisse zum ersten Halbjahr erneut belegt.


Titel von Roche Holding rückten ebenso ins Rampenlicht. Der Pharmakonzern erzielte mit seinem Krebsmedikament Avastin einen weiteren Studienerfolg. Eine Phase-III-Studie mit Avastin (Bevacizumab) in Kombination mit einer Reihe von verschiedenen Chemotherapien habe den primären Endpunkt bei Patientinnen mit vorbehandeltem fortgeschrittenem HER2-negativem Brustkrebs erreicht, teilte der Konzern mit. In der sogenannten RIBBON-2-Studie sei die Überlebenszeit ohne Fortschreiten der Erkrankung im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie verlängert worden, hiess es. Dabei seien keine Hinweise auf neue Nebenwirkungen von Avastin beobachtet worden. Roche-Titel gewannen moderate 0,55 Prozent auf 165,40 Franken.


In Wien schnellten die Aktien von Wienerberger gegen Mittag um 16,31 Prozent auf 14,05 Euro nach oben. Der Ziegelproduzent übertraf mit seinen Halbjahreszahlen die Marktprognosen. Die Gewinne seien nicht so stark gesunken wie zunächst gedacht, hiess es. Ausserdem hätten neue Vereinbarungen mit Banken die Sorgen um eine Kapitalerhöhung gemildert. In Europa gewannen auch die Aktien anderer Baustoffunternehmen wie Lafarge , Saint Gobain und Holcim hinzu.


In Nordeuropa stiessen Vestas Wind Systems auf Interesse. Der dänische Windkraftanlagenbauer wies für das zweite Quartal zwar ein schwächer als erwartet ausgefallenes Ergebnis aus, behielt den Ausblick für das Gesamtjahr 2009 aber bei. In Kopenhagen verteuerten sich die Vestas-Aktien um 3,69 Prozent auf 407,50 dänische Kronen. (awp/mc/pg/17)

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