Zunächst hätten die Märkte nach den deutlichen Verlusten vom Freitag unterstützt von der Entwicklung des Dow-Jones-Future einen Erholungskurs eingeschlagen, sagten Händler. Nachdem dieser im Tagesverlauf wieder etwas zurückgekommen sei, hätten auch die europäischen Märkte wieder etwas auf die Bremse getreten. Der EuroSTOXX 50 gewann zuletzt 0,70 Prozent auf 3.220,11 Punkte. Der STOXX 50 legte um 0,86 Prozent auf 2.779,80 Zähler zu. In London stieg der FTSE 100 um 1,23 Prozent auf 5.326,50 Punkte. Der CAC-40-Index kletterte um 1,00 Prozent auf 4.141,63 Zähler.
Philips legten getrieben von positiv aufgenommenen Quartalszahlen als bester Wert im EuroSTOXX 50 um 6,57 Prozent auf 20,67 Euro zu. Der niederländische Elektronikkonzern hatte im zweiten Jahresviertel bei Umsatz und operativem Gewinn etwas besser abgeschnitten als von Experten erwartet. Philips bestätigte zudem die mittelfristigen Ziele bis 2010. Dem Analystenhaus Petercam zufolge sollten die Ergebnisse weitere Ängste, dass Philips in grössere Probleme gerät, zerstreuen. Die Experten hoben ihre Einschätzung der Papiere des Unternehmens von «Hold» auf «Add».
Meldungen aus der Welt der Übernahmen bewegten eine ganze Reihe von Titeln. So schossen in Amsterdam TNT um 25,50 Prozent auf 23,23 Euro nach oben. Der «Financial Times» zufolge prüft der US-Konzern FedEx die Übernahme seines niederländischen Konkurrenten. Beide Unternehmen wollten zu dem Bericht keine Stellung nehmen. Rabo Securities zufolge gibt es für eine Übernahme von TNT durch FedEx eine «klare strategische Logik».
InBev legten in Brüssel um 1,12 Prozent auf 45,00 Euro zu. Die Führung des US-Brauers Anheuser-Busch hatte am Montagmorgen dem Kauf durch seinen belgischen Konkurrenten für 32,7 Milliarden Euro zugestimmt. Am Freitag hatte InBev Berichten zufolge ihr von den Amerikanern zuvor als zu niedrig abgelehntes Angebot über 65 US-Dollar auf 70 Dollar erhöht.
In London schossen Alliance & Leicester um 51,88 Prozent auf 330,00 Britische Pence nach oben. Die britische Bank hatte am Morgen mitgeteilt, sie stehe möglicherweise kurz vor einer Übernahme durch ein nicht genanntes Unternehmen. Die Offerte solle sich auf 299 Pence je Aktie sowie einer Zwischendividende von 18 Pence je Aktie belaufen, so dass das Gesamtvolumen bei 317 Pence liege. Gerüchten zufolge handelt es sich bei dem Bieter um den spanischen Konkurrenten Banco Santander Central Hispano (BSCH). Die Papiere der spanischen Bank legten um 0,62 Prozent auf 11,30 Euro zu.
In Oslo brachen Norsk Hydro um 12,40 Prozent auf 65,70 norwegische Kronen ein. Der Aluminiumproduzent erwartet wegen hoher Rohstoffpreise einen Rückgang des operativen Ergebnisses im zweiten Quartal von 2,0 auf 1,6 Milliarden Kronen. Dem Analystenhaus Carnegie zufolge hatte der Markt bisher mit einem Anstieg auf 2,2 Milliarden Kronen gerechnet. (awp/mc/ps/17)