EU-Verlauf: Etwas schwächer – Banken geben Ton an, warten auf US-Daten

Dies sagte ein Händler. Ebenso suche der Markt nach Anzeichen, ob die wirtschaftliche Erholung sich selbst trägt oder nur durch Konjunkturpakete gestützt wird, so der Händler weiter. Am Nachmittag dürften dann einige Konjunkturdaten und Unternehmensberichte für Bewegung sorgen.


Einmal mehr gab der Finanzsektor den Ton an. Nach den teils deutlichen Vortagesgewinnen waren Bankenwerte nun unter den Verlierern zu finden. Diesmal kommen die Impulse aus den USA. Die US-Regierung hat einen geplanten Verkauf von Citigroup-Anteilen wegen des niedrigen Aktienpreises aus Eis gelegt. Nachdem die Bank bei einer Kapitalerhöhung nur 3,15 Dollar pro Aktie erzielen konnte, beschloss das Finanzministerium, seine Anteile von 34 Prozent lieber noch zu behalten. Dies schlug auf die Stimmung und kostete beispielsweise die Societe Generale 1,29 Prozent auf 48,515 Euro, für Banco Santander ging es um 1,34 Prozent auf 11,38 Euro nach unten. Auch in London waren Werte wie Lloyds Banking Group als Indexschlusslicht oder Barclays weit hinten zu finden.


Zudem erwartet die italienische Bankenverband, dass im laufenden Jahr 18 Milliarden Euro des heimischen Kreditportfolios abgeschrieben werden müssen und sich die Situation im kommenden Jahr noch verschlimmern könnte. Aktien der Unicredit gaben daraufhin 1,08 Prozent auf 2,2825 Euro ab. Royal Bank of Scotland (RBS) konnten nicht von einem möglichen Milliardengebot der Deutschen Bank für die Rohstoffhandelstochter RBS Sempra profitieren und gaben um 1,29 Prozent auf 31,44 Pence nach. Das Geschäft könnte rund 3 Milliarden Dollar (2,1 Mrd Euro) schwer werden, schrieb die «FT» unter Berufung auf Banker.


ING stemmten sich gegen den negativen Trend im Finanzsektor und gewannen 0,82 Prozent auf 7,019 Euro. Morgan Stanley hatte die Titel mit «Overweight» und einem Kursziel von 9,00 Euro wieder aufgenommen. Der Druck auf die Aktien während der Kapitalerhöhung habe die Bewertung soweit gesenkt, dass diese nun unter dem fundamentale Wert bei einer Aufspaltung in Bank- und Versicherungsgeschäft liege, so die Analysten.


In London verloren abseits des Finanzsektors Marks & Spencer nach schwachen Einzelhandelsdaten für November in Grossbritannien 0,60 Prozent auf 399,60 Pence. Die starke Entwicklung im Oktober konnte nicht wiederholt werden und so fielen die Umsätze im britischen Einzelhandel im vergangenen Monat so stark wie seit Mai nicht mehr. (awp/mc/ps/16)

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