EU-Verlauf: Etwas schwächer – Enttäuschung nach Fed, Daten negativ

Händler Matt Buckland von CMC Markets zufolge bauen sich Spekulationen auf, dass die Fed die Zinsen noch vor Ende des Jahres anheben könnte und allein dies habe das Potenzial, den Aktienmarkt zu belasten. Hinzu komme die weiter herrschende Vorsicht am Markt. Auch die überraschend beschleunigte Talfahrt bei den Industrieaufträgen aus der Eurozone sorgte für Missmut unter den Anlegern.


Aktien der Credit Agricole verloren als Schlusslicht im EuroSTOXX 4,12 Prozent auf 9,12 Euro. Händlern zufolge schürte eine negative Studie die Sorge am Markt, dass der Gewinn der französischen Bank geringer ausfallen könnte als bislang erwartet. Kepler hatte die Titel von «Buy» auf «Hold» abgestuft und die Titel zudem von der «Masters List» gestrichen. Nach einem Gespräch mit dem Management rechnet er nun mit deutlich höheren Verlusten der griechischen Tochter Emporiki, schrieb Analyst Pierre Flabbee. Auch drohten Abschreibungen von der Konsolidierung von Intesa und der Abwicklung von Calyon.


Unterdessen kletterten Telecom Italia um 3,58 Prozent auf 0,9825 Euro. Kurstreiber war laut Händlern insbesondere die Aufnahme auf die «Conviction Buy List» von Goldman Sachs. Zeitungsberichten zufolge ist der italienische Telekomkonzern zudem bereit, seinen Anteil an Telecom Argentina zu verkaufen, wenn der Preis stimme. Ferner erwägt für diesen Fall die argentinische Wertheim-Familie, die die anderen 50 Prozent hält, Medienberichten zufolge eine Übernahme.


In London verloren Minenwerte nach sinkenden Metallpreisen am deutlichsten. Rio Tinto gaben um 2,02 Prozent auf 2.088,00 Pence nach, Anglo American fielen um 1,57 Prozent auf 1.791,50 Pence. Indes kletterten Royal Bank of Scotland (RBS) an der Indexspitze um 4,05 Prozent auf 37,00 Pence. Cazenove hob die Titel von «In-Line» auf «Outperform».


Hennes & Mauritz (H&M) gewannen nach Zahlen 0,67 Prozent auf 373,00 schwedische Kronen. Die Modekette überraschte im zweiten Quartal mit einem Gewinn über den Markterwartungen. Allerdings enttäuschte der Umsatz im Mai, hiess es am Markt. «Das Ergebnis kann man als sehr solide bezeichnen – der Fokus lag klar auf der Bruttomarge», kommentierte Analyst Soren Lontoft Hansen von der Sydbank. Diese übertraf ebenfalls die Marktprognosen.


In der Schweiz litten Swiss Life unter einer Abstufung und büssten 3,30 Prozent auf 89,45 Franken ein. Merrill Lynch hatte die Titel des Lebensversicherers von «Neutral» auf «Underperform» abgestuft und das Kursziel von 90,00 auf 76,00 Franken gekappt. Die Markterwartungen über die Geschwindigkeit einer Erholung bei Swiss Life seien viel zu optimistisch, so die Analysten. (awp/mc/ps/17)

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