EU-Verlauf: Etwas schwächer – Negative US-Vorgaben – Zinsentscheidungen

Der EuroSTOXX 50 verzeichnete gegen Mittag ein Minus von 0,64 Prozent auf 3.735,94 Zähler. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, sackte um 0,58 Prozent auf 3.197,23 Zähler ab. Der Euronext 100 sank um 0,92 Prozent auf 848,67 Punkte. Der Pariser Leitindedx CAC 40 verbilligte sich um 0,79 Prozent auf 4.778,33 Zähler, und für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,68 Prozent auf 5.835,50 Zähler nach unten.


Im Blick stehen am Nachmittag die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE). Während Experten von der EZB keinen Zinsschritt erwarten, wird von Seiten der BoE mit einer Senkung des Leitzinses um 0,25 Punkte auf dann 5,25 Prozent gerechnet. Die Anleger werden Börsianern zufolge zudem auf Hinweise der EZB achten, die Aufschluss über den künftigen Kurs der Geldpolitik geben könnten. Vor den Zinsentscheiden blieben die Umsätze dünn, merkten Börsianer an.


An der Börse in London brachen die Aktien von Yell Group um 15,00 Prozent auf 280,50 Pence ein. Der Medienkonzern warnte, dass die Umsätze wegen der sich verschärfenden Marktbedingungen in Grossbritannien geringer als erwartet ausfallen werden. Die Analysten von Merrill Lynch senkte daraufhin die Einschätzung der Yell-Titel von «Buy» auf «Neutral». Ihnen zufolge wirft die Stärke der Abschwächung des britischen Printmarktes die Frage auf, wie immun der Herausgeber der «Gelben Seiten» gegen diesen Abwärtstrend sei. Papiere von Rolls-Royce gaben stark um 7,03 Prozent auf 446,25 Pence nach. Der Triebwerkehersteller konnte nicht von höheren Umsätzen und Vorsteuergewinnen im abgelaufenen Jahr profiteren. Analysten bemängelten laut Händlern, dass Rolls-Royce kein Aktienrückkaufprogramm angekündigt habe.


Aktien der BT Group verloren nach Zahlen 6,66 Prozent auf 245,25 Pence. Der Gewinn des Telekomkonzerns vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Sonderposten kletterte zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent auf 1,47 Milliarden Pfund. Der Zuwachs blieb allerdings hinter den Prognosen der Analysten zurück


Titel von Unilever notierten nach positiv aufgenommenen Jahreszahlen nur kurz im Plus und verloren zuletzt 2,60 Prozent auf 1.612,00 Pence. Der Konsumgüterkonzern hat zwar mehr umgesetzt als vom Markt prognostiziert und die Wachstumsprognose für 2008 nach oben konkretisiert. Einige Experten hatten jedoch erwartet, dass Unilever für das laufende Jahr Aktienrückkäufe in Höhe von mindestens 2,0 Milliarden statt der bekannt gegebenen 1,5 Milliarden Euro in Aussicht stellt.


Einsamer Spitzenreiter im «Footsie» waren hingegen die Aktien von BG Group , die um 4,74 Prozent auf 1.128,00 Pence in die Höhe sprangen. Der Ölkonzern hat mit seinem Quartalsgewinn die Erwartungen des Marktes übertroffen und die Dividenden stärker erhöht als zuvor prognostiziert.


In Paris waren die Papiere von France Telecom der Favorit der Anleger. Händlern zufolge reagierten die Anleger mit Zukäufen auf die Nachricht, dass der französische Staat sich nicht von Anteilen des Telekom-Konzerns trennen möchte. An der Börse in Madrid schwankten die Aktien von Santander Central Hispano (SCH) nach Zahlen um das Vortagesniveau und legten zuletzt 0,43 Prozent auf 11,65 Euro zu. Die Grossbank hat einen Nettogewinn ohne Sonderposten von 8,111 Milliarden Euro erwirtschaftet und damit sowohl die eigenen Ziele als auch die Erwartungen der Analysten getroffen. (awp/mc/pg)

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