EU-Verlauf: Etwas schwächer – Neue Gerüchte über Liquiditätsschwierigkeiten

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,70 Prozent auf 3.533,20 Punkte. Beim STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, ging es um 0,99 Prozent auf 2.957,07 Zähler abwärts. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,81 Prozent auf 5.560,40 Punkte. Zuvor waren die Indizes nach einem festen Start um rund ein Prozent gestiegen. «Es überschlägt sich gerade alles und die Unsicherheit ist wieder hoch», sagte ein Händler.


In London rutschten die Aktien von HBOS um 9,53 Prozent auf 434 Pence ab. «An der Börse heisst es, die Bank sei «in Schwierigkeiten» und habe Liquiditätsprobleme», sagte ein Händler. Der Kurs sackte zeitweise bis auf 398 Pence ab. Ein Sprecher der Bank wies die Spekulationen unterdessen als deutlich zurück. Das Gerücht, die Bank habe sich bei der britischen Notenbank (Bank of England, BoE) frisches Geld besorgen wollen sei «kompletter und völliger Unsinn», sagte der Sprecher. HBOS sei eines der stärksten Finanzinstitute der Welt mit einer der stärksten Bilanzen, betonte der Sprecher. Die Bank habe Zugang zu Kundeneinlagen und sei eine der am meisten respektierten Banken im Grosskundengeschäft.


Unbeeindruckt von den Spekulationen in Grossbritannien stiegen BNP Paribas mit plus 4,55 Prozent auf 60,70 Euro an die Spitze des EuroSTOXX 50. Societe Generale sackten mit minus 7,02 Prozent auf 62,47 Euro ans Index-Ende. Die französische Grossbank BNP Paribas will sich nicht mit dem angeschlagenen Mitbewerber Societe Generale zusammenschliessen. Entsprechende Überlegungen seien eingestellt worden, teilte BNP Generale mit und reagierte damit auf entsprechende Marktgerüchte. Eine Fusion hätte unter den gegebenen Bedingungen keinen Mehrwert für die Aktionäre gebracht, hiess es.


UBS gewannen in der Schweiz 0,71 Prozent auf 28,22 Schweizer Franken. Royal Bank of Scotland Group verloren 4,52 Prozent auf 311,25 Pence.


In Stockholm rutschten LM Ericsson um 10,19 Prozent auf 10,31 Schwedische Kronen ab. Der Gewinneinbruch bei Sony Ericsson schlägt sich auch auf den Mutterkonzern LM Ericsson nieder. Da Sony eine Erwartung für das erste Quartal senken musste, rechnet Ericsson nun mit einem negativen Effekt von 200 bis 300 Millionen schwedischen Kronen (21 bis 32 Mio. Euro), hiess es.


«Das ist ein erstes klares Anzeichen dafür, dass die Nachfrage im Endkundenmarkt zurückgeht. Für die Branche ist das eindeutig negativ», sagte WestLB-Analyst Thomas Langer. «Es wäre naiv zu glauben, dass nicht auch Nokia betroffen sein wird». Die im EuroSTOXX 50 notierten Nokia-Titel verloren 4,11 Prozent auf 19,61 Euro. Auch die Titel des Chipherstellers STMicroelectronics gerieten unter Druck und verloren 3,69 Prozent auf 6,26 Euro. (awp/mc/pg)

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