EU-Verlauf: EuroStoxx 50 dank Asien im Plus – Ölwerte gefragt
Die Londoner Börse war am Montag und Dienstag feiertagsbedingt geschlossen geblieben und musste Marktteilnehmern zufolge nun erst einmal die Verluste verarbeiten, die die europäischen Aktienmärkte vor allem zu Wochenbeginn belastet hatten.
Bei dünner Nachrichtenlage blieben ansonsten die Störfeuer aus und entsprechend könnte der Markt vor dem Jahresende noch ein bisschen nach oben laufen, meinten Börsianer. Zudem würden die US-Börsen im Plus erwartet und auch dies hebe etwas die Stimmung am europäischen Aktienmarkt.
Ölwerte zählten in Paris und London zu den Favoriten. So stiegen die Titel von Total um 0,91 Prozent auf 40,40 Euro und die von Royal Dutch Shell um 0,87 Prozent auf 2.140,01 Pence. Nach dem jüngsten Wintereinbruch in den USA notiere das «schwarze Gold» weiterhin auf hohem Niveau, erklärten Börsianer die Kursgewinne. Die Anleger erwarteten ein Anziehen der Nachfrage nach Heizöl.
Die Minenwerte hingegen fanden keine einheitliche Richtung. So fielen die Papiere von Rio Tinto um 0,89 Prozent auf 4.532,50 Pence. Wegen heftiger Regenfälle musste der Bergbaukonzern die Kohleförderung in einigen australischen Minen drosseln.
Titel von Randgold aber erholten sich mit einem Aufschlag von 3,51 Prozent auf 5.450,00 Pence von den starken Verlusten vom Freitag. Der auf West-Afrika fokussierte Goldförderer hatte Ende letzter Woche mitgeteilt, dass er im vierten Quartal durch die Unruhen in der Elfenbeinküste und einem unerwartet niedrigen Beitrag seines Loulo-Projektes in Mali mit negativen Effekten auf die Produktion rechnet. Andere Börsianer begründeten das Plus mit Portfolio-Umschichtungen hin zu Gold und auch Silber. Diese Metalle seien in turbulenten Zeiten weiterhin als sicherer Hafen gefragt.
Die Papiere von Smith&Nephew fielen indes um 1,75 Prozent auf 674,00 Pence. Das Medizintechnikunternehmen wurde von der US-Gesundheitsbehörde FDA verwarnt. Bei der Produktion von Hüftersatzgeräten seien vorgeschriebene Tests nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden.
Schliesslich standen einmal mehr die Papiere von ACS im Blick. Der spanische Baukonzern erhöhte erneut seinen Anteil an Hochtief. Nun hält ACS 29,4 Prozent an dem deutschen Wettbewerber. Wenn die Spanier die 30-Prozent-Hürde überschreiten, können sie weitere Hochtief-Aktien kaufen, ohne ein kostspieliges Pflichtangebot vorlegen zu müssen. Hochtief wehrt sich hartnäckig gegen die von ACS geplante Übernahme. Die Titel der Spanier stiegen um 0,86 Prozent auf 35,38 Euro, Hochtief-Aktien legten um 0,13 Prozent zu. (awp/mc/ps/12)