Am Tag vor Heiligabend stehen noch einige marktbewegende US-Daten wie die Einkommen und Ausgaben privater Haushalte, Verkäufe neuer Häuser und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan auf der Konjunkturagenda. «Die positive Dynamik hält noch immer an und sie könnte sich noch bis ins neue Jahr hinein fortsetzen», sagte Justin Urquhart Stewart, Direktor von Seven Investment Management. «Die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur nimmt aber zu, wenn das so weiter geht. Märkte gehen nie in einer geraden Bewegung nach oben.»
Angetrieben wurden die europäischen Märkte von Aktien aus dem Finanz- und Rohstoffsektor. Aegon gewannen 2,73 Prozent auf 4,593 Euro. Standard Chartered verteuerten sich in London um mehr als 2 Prozent. Zudem bescherten die schwer gewichteten Minenwerte angesichts gestiegener Metallpreise dem «Footsie» Kursgewinne. Aktien des Kupferkonzerns Kazakhmys waren mit plus 2,41 Prozent auf 1.276,00 Pence stark gefragt. Eurasian Natural notierten ebenfalls mit über 2 Prozent im Plus.
Europäische Chipwerte profitierten von positiven Nachrichten eines US-Konkurrenten. Micron Technology berichtete am Vortag nach US-Börsenschluss einen überraschend deutlichen Umsatzanstieg für das abgelaufene Quartal. Auch der Gewinn je Aktie (EPS) lag über den Markterwartungen. Die Micron-Aktie schoss nachbörslich um über elf Prozent hoch. STMicroelectronics gewannen in Paris 1,54 Prozent auf 6,319 Euro. ASML Holding legten in Amsterdam um 0,89 Prozent auf 24,455 Euro zu.
Im Pharmasektor sorgten Sanofi-Aventis für Bewegung. Der Konzern erwägt eine Beteiligung von bis zu 19,9 Prozent an der dänischen Biotech-Firma Zealand Pharma, schrieb die Zeitung «Les Echos». «Aus einer engeren Kooperation könnten beide Konzerne ihren Nutzen ziehen», zitierte das Blatt den Geschäftsführer von Zealand Pharma, David Solomon. Ein Sprecher von Sanofi-Aventis lehnte eine Stellungnahme zu dem Artikel ab. Die Titel gewannen als eine der besten im europäsischen Leitindex 2,09 Prozent auf 56,56 Euro dazu.
In Zürich rückten Novartis um 0,62 Prozent auf 57,20 Franken vor. Der Pharmahersteller sicherte sich durch die Übernahme der Corthera Inc. die weltweiten Rechte am Phase-III-Produktkandidaten Relaxin zur Therapie von Herzversagen. Für die Übernahme würden 120 Millionen US-Dollar bezahlt, teilte der Konzern mit. (awp/mc/ps/17)