EU-Verlauf: Fest – Banken führen die Erholungsbewegung an

In London legte der FTSE 100 um 1,02 Prozent auf 3.888,37 Punkte zu. Der CAC-40-Index gewann in Paris 0,79 Prozent auf 2.718,28 Zähler.


Neben Aussagen von Fed-Chef Ben Bernanke, die Sorgen um eine weitreichende Bankenverstaatlichung zerstreut hatten, sorgten auch die vorgelegten Nachrichten aus der Bankenbranche für gute Stimmung. Zu den Top-Werten zählten Royal Bank of Scotland (RBS), deren Aktien nach Zahlen um 22,51 Prozent auf 28,125 Pence nach oben sprangen. Ein Aktienhändler sagte: «Verglichen mit den Erwartungen und den Aussagen im Januar sind die Ergebnisse eine Erlösung. Viele hatten befürchtet, dass alles noch viel schlimmer wird.» Analyst Sandy Chen von Panmure Gordon vermutete: «Der Markt wird sich auf die günstigen Konditionen der Staatshilfen und der Versicherung für die riskanten Vermögenswerte konzentrieren.» Mit den neuen Massnahmen würden die sofortigen Kapitalsorgen der RBS gelöst. «Wir erwarten für Lloyds Banking Group ähnlich gute Konditionen», ergänzte der Experte. Die Aktien des Konkurrenten kletterten ebenfalls sehr deutlich um 25,44 Prozent auf 72,00 Pence.


Aktien der UBS reagierten mit einem satten Plus von 10,30 Prozent auf 11,14 Schweizer Franken auf die überraschende Neubesetzung des Chefsessels. Der ehemalige Chef der Credit Suisse (CS) , Oswald Grübel, übernimmt mit sofortiger Wirkung das Steuer bei der Konkurrentin UBS. Nach Einschätzung von Analysten ist Grübel eine ausgewiesene Führungsperson mit sehr grosser Erfahrung und damit eine «fantastische Wahl». Zu einer Zerschlagung der Bank – auf die einige Anleger hofften – werde es aber wohl nicht kommen, hiess es am Markt.


Abseits des Finanzsektors gewannen Telefonica nach Zahlen 5,51 Prozent auf 14,75 Euro. Der Überschuss des spanischen Telekomkonzerns ging zwar deutlich zurück, übertraf Händlern zufolge aber dennoch die Markterwartungen. Zudem hält Telefonica an den Zielen bis 2010 fest. Randstad stürzten derweil mit 19,55 Prozent auf 11,15 Euro in die Tiefe. Die niederländische Zeitarbeitsfirma streicht erstmals in ihrer Geschichte die Dividende, nachdem sie im vierten Quartal einen Verlust ausgewiesen hatte.


Vallourec sackten nach Zahlen und Aussagen zur weiteren Geschäftsentwicklung um 12,47 Prozent auf 60,80 Euro ab. Der französische Röhrenhersteller hat mit den Ergebnissen für 2008 zwar die Erwartungen übertroffen. Für das erste Quartal 2009 werde aber ein Umsatzrückgang um fünf Prozent erwartet, teilte Vallourec am Vorabend mit. Die Analysten von Morgan Stanley bemängelten denn auch diesen schwächer als erwartet ausgefallenen Ausblick und blieben bei ihrer Einschätzung «Underweight». (awp/mc/ps/18)

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