«Die Aussagen des Citigroup-Chefs von gestern tragen auf jeden Fall zu der etwas besseren Stimmung bei und sie machen zugleich deutlich, was für ein Impulsgeber Nachrichten aus dem Finanzsektor sind», sagte Johannes Mattner, Aktienmarktanalyst bei der Raiffeisen Zentralbank in Wien. «Aber wie man so schön sagt: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, daher ist das, was wir da gerade sehen, auch nur als kurzzeitige Erholung, nicht aber als Trendwende zu interpretieren.»
Der Finanzsektor schloss an seine Vortagesgewinne an und verbuchte erneut Kursaufschläge. Barclays kletterten um 8,00 Prozent auf 72,875 Pence. Die Bank diskutiert derzeit, welche Vorzüge sich ergäben, wenn sie die britische Regierung bittet, unter den Rettungsschirm schlüpfen zu dürfen. Credit Suisse und Societe Generale und UniCredit arbeiteten sich ebenfalls vor. Die UBS baute ihre Verluste ab und kletterte zuletzt 1,74 Prozent auf 9,96 Schweizer Franken. Das Geschäftsjahr 2008 hat bei der Schweizer Grossbank ein noch grösseres Loch hinterlassen als im Februar ursprünglich publiziert.
Mit Verlusten von 5,08 Prozent auf 378,75 Pence übernahmen die Aktien der HSBC Holdings eine Aussenseiterrolle. Marktteilnehmer verwiesen auf die bevorstehende Kapitalerhöhung. Das schicke die Aktien nun auf Talfahrt, hiess es.
Autobauer waren die zweite Branche, die deutliche Kursgewinne erzielte. Aktien von Renault verteuerten sich um 7,51 Prozent auf 13,03 Euro, PSA Peugeot Citroen zogen ähnlich stark an. Händler verwiesen auf Gerüchte, die beiden Konzerne könnten einen Zusammenschluss planen. Renault hat die Spekulationen bereits dementiert. Daimler und BMW sprangen ebenfalls an. «Es sieht nach einem Basketkauf in grossen Automobiltiteln aus, zumal auch Renault, Peugeot und Valeo deutlich zulegen», sagte ein Börsianer. Vermutet wurden am Markt Umschichten vom Versorger- in den Autosektor. (awp/mc/ps/20)