Der französische CAC-40-Index verzeichnete ein Plus von 1,95 Prozent auf 3.228,39 Zähler. Ein Händler sagte: «Nach den deutlichen Zinsschritten der schwedischen und neuseeländischen Zentralbanken, wird gehofft, dass BoE und EZB ihre Zinsen ebenfalls deutlich senken und damit helfen, die allgemeine Wirtschaftslage etwas zu beruhigen.» David Mackie, Chefvolkswirt bei JPMorgan für Westeuropa rechnet mit einer Leitzinssenkung durch die EZB von «mindestens 100 Basispunkten». Achim Matzke, Marktstratege bei der Commerzbank, erwartet einen Schritt um 75 Basispunkte nach unten. Zudem stehen in den USA am Nachmittag noch Daten zu den Industrieaufträgen im Oktober auf dem Programm.
Die zuletzt stark gebeutelten Bankenwerte gehörten zu den grössten Gewinnern an den europäischen Aktienmärkten. UBS, Barclays und Societe Generale gewannen zwischen 2,34 und 5,81 Prozent. Deutlich Aufschläge bei Lebensmittelherstellern wie Nestle und Diageo trugen zudem zum freundlichen Marktumfeld bei.
Die Aktien der Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) konnten ihre anfänglichen Verluste komplett abbauen und legten zuletzt deutlich um 6,57 Prozent auf 29,52 Franken zu. Das Finanzinstitut hat im bisherigen Verlauf des vierten Quartals 2008 (per Ende November) einen Nettoverlust von rund drei Milliarden Schweizer Franken erlitten. Das Minus sei wegen «widriger Marktbedingungen sowie Kosten im Zusammenhang mit dem Risikoabbau, vor allem im Investment Banking» entstanden, teilte die Bank mit. Deshalb sollen weltweit 5.300 Stellen gestrichen werden, was elf Prozent der Konzernbelegschaft entspricht. Gleichzeitig erklärte der Vorstand, sein Unternehmen sei für das kommende Jahr gut gewappnet und die Marktbedingungen hätten sich im November leicht verbessert.
Nach einer Branchenstudie von JPMorgan gehörten Versicherungsaktien ebenfalls zu den grossen Gewinnern an den europäischen Märkten. Die Experten haben für Unternehmen wie Assicurazioni Generali, Zurich Financial Services (ZFS), Baloise, Swiss Life und SCOR die Kursziele heraufgesetzt. Die Papiere gewannen zwischen 1,00 und 6,57 Prozent hinzu.
Den Aktien von Philips gehörten mit einem Abschlag von 1,33 Prozent auf 13,025 Euro zu den wenigen Verlierern. Der Elektronikkonzern hat seine Ziele für 2010 gesenkt. Auch der britische Personaldienstleister Michael Page verbreitete eine Gewinnwarnung, woraufhin die Aktie um 10,10 Prozent auf 173,50 Pence einbrach.
Der italienische Versorger Enel rückte nach einem Medienbericht in den Fokus. Der Konzern hat dem spanischen Baukonzern Acciona 12 Milliarden Euro für dessen 25-prozentigen Anteil an dem spanischen Konkurrenten Endesa geboten, schrieb die Zeitung «El Mundo». Enel-Aktien gaben 1,76 Prozent auf 4,4625 Euro ab. Acciona gewannen 9,09 Prozent auf 78,60 Euro und Endesa verteuerten sich um 4,62 Prozent auf 25,37 Euro. (awp/mc/ps/20)