EU-Verlauf: Fest – Schnäppchenjäger sorgen für Erholung

Der Londoner FTSE 100 eroberte die Marke von 5.000 Punkten zurück und stand zuletzt 2,00 Prozent höher bei 5.039,31 Zählern.


Auf dem Parkett wurden die Kursgewinne als reine Gegenbewegung nach dem starken Rutsch vom Dienstag ausgelegt. «Der Abverkauf war übertrieben, nachdem die Diskussion um den Euro und die spanische Bankenlandschaft einmal mehr aus dem Ruder geriet», sagte ein Händler. Seiner Meinung nach habe der letztlich robuste US-Handel einige kurzfristig orientierte Spekulanten auf dem falschen Fuss erwischt. Dem verabschiedeten italienischen Sparpaket wird unterdessen eher vorsichtig begegnet. Es gelte, schönen Worten auch erfolgreiche Taten folgen zu lassen, hiess es von einem Börsianer.


Wie in den letzten Tagen üblich waren Finanzwerte auch am Mittwoch sehr deutlich bewegt. Besonders gefragt waren die Vortags stark unter Verkaufsdruck geratenen britischen Banken: Barclays, Lloyds Banking Group und Royal Bank of Scotland gewannen allesamt mehr als fünf Prozent. Das Feld im EuroStoxx dominierten die Papiere von Credit Agricole sowie des Versicherungskonzerns Axa . Beide zeigten sich mit einem Aufschlag von knapp fünf Prozent ebenfalls sehr robust.


Aktien von Rio Tinto profitierten von optimistischen Aussagen des Bergbaukonzerns und legten 5,86 Prozent auf 3.021,00 Pence zu. Vorstandschef Tom Albanese rechnet mit einer anhaltend hohen Nachfrage nach Eisenerz und ist auch bei Aluminium frohen Mutes. Höhere Metallpreise sorgten aber auch bei den übrigen Branchenwerten für steigende Kurse: BHP Billiton , Xstrata und Anglo American gewannen zwischen 4,1 und 5,2 Prozent. Auch Stahlwerte gehörten zu den deutlichen Gewinnern: ArcelorMittal legten 4,36 Prozent zu.


Der weltweit führende Zementhersteller Lafarge gab bekannt, dass er seine Zementaktivitäten in mehreren zentral- und osteuropäischen Ländern mit dem Baukonzern Strabag bündeln werde. Die Papiere zogen daraufhin um 4,57 Prozent auf 45,17 Euro an. Titel des Kosmetikkonzerns L’Oreal profitierten mit plus 3,72 Prozent von einer Hochstufung durch die Schweizer Grossbank UBS. Für die Anteilsscheine von BP widerum ging es um 0,13 Prozent nach unten. Dem Ölkonzern wird offenbar wenig Vertrauen entgegen gebracht, dass er das Ölleck im Golf von Mexiko trotz neuer Ideen zeitnah schliessen kann. (awp/mc/pg/15)

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