EU-Verlauf: Fest – Übernahmefantasie treibt HBOS – Autos nach Zahlen höher

In London legte der FTSE 100 um 1,31 Prozent auf 5.434,20 Zähler zu. Der CAC-40-Index kletterte um 1,32 Prozent auf 4.384,54 Punkte. Im Fokus steht eine ganze Reihe von Unternehmenszahlen. Nachmittags dürfte der wöchentliche US-Ölbericht Beachtung finden, am Abend mit dem Beige Book der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed.


In London gewannen HBOS von Übernahmefantasien angetrieben 10,92 Prozent auf 289,50 Pence. Laut Händlern gibt es im Markt Spekulationen, dass die spanische Bank Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) sich für ihren britischen Konkurrenten interessiert. BBVA notierten zuletzt mit plus 3,02 Prozent bei 12,29 Euro.


Positiv aufgenommene Zahlen trieben PSA Peugeot Citroen mit plus 8,39 Prozent auf 34,63 Euro an die CAC-Spitze. Der französische Autobauer hat im ersten Halbjahr dank seines Restrukturierungsprogramms CAP 2010 einen kräftigen Gewinnsprung verzeichnet. Nettogewinn, operatives Ergebnis und die operative Marge übertrafen die Erwartungen am Markt. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen. Von den Zahlen profitierte auch die Aktie des heimischen Konkurrenten Renault , die um 3,83 Prozent auf 58,24 Euro zulegte. Fiat sprangen nach der Zahlenvorlage angesprungen und gewannen zuletzt 6,40 Prozent auf 11,10 Euro. In der Spitze hatten die Papiere des italienischen Autobauers 11,30 Euro erreicht. Fiat schnitt im zweiten Quartal besser ab als am Markt erwartet und bestätigte die Ziele für 2008 und 2009.


Für STMicroelectronics ging es angesichts positiv aufgenommener Zahlen um 3,80 Prozent auf 7,02 Euro nach oben. Der grösste europäische Chiphersteller hat im zweiten Quartal mehr verdient und umgesetzt als von Experten erwartet. Unternehmenschef Carlo Bozotti rechnet trotz der derzeitigen makroökonomischen Situation mit einem Umsatzwachstum im Jahresvergleich von 7 bis 14 Prozent. Allerdings kappte STMicro angesichts der wachsenden konjunkturellen Schwierigkeiten seine Wachstumsprognose für den internationalen Chipmarkt. Cheuvreux bewertete die Unternehmenszahlen als «gut», die operative Entwicklung entspreche den Erwartungen. Das Votum bleibt «Underperform» mit dem Kursziel 12,00 US-Dollar.


KPN gewannen nach Zahlen 6,37 Prozent auf 10,78 Euro. Der niederländische Telekomkonzern zeigt sich nach einem zufriedenstellenden zweiten Quartal zuversichtlicher für sein heimatliches Geschäft. Mit seinem Abschneiden von April bis Juni traf KPN die Analystenerwartungen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erwartet KPN im laufenden Jahr etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Bislang hatte der Konzern einen Rückgang in dem Zweig erwartet, der für mehr als die Hälfte des Gesamtgeschäfts steht. Credit Suisse stufte das Papier von «Neutral» auf «Outperform» hoch.


Dagegen drückte eine Warnung vor zunehmender Zurückhaltung der europäischen Verbraucher Volvo mit 3,32 Prozent auf 72,75 schwedische Kronen ins Minus. Im zweiten Quartal steigerte der schwedische Nutzfahrzeugbauer indes seinen Vorsteuergewinn stärker als erwartet. Für das Gesamtjahr geht Volvo weiter von einem zehnprozentigen Wachstum des europäischen Lastwagenmarktes und einer stagnierenden Entwicklung in Nordamerika aus.


Ein unerwartet deutlicher Gewinnanstieg im zweiten Quartal liess Tele2 um 4,91 Prozent auf 112,75 schwedische Kronen steigen. Der Chef des Telekomkonzerns, Lars-Johan Jarnheimer, signalisierte bei der Zahlenvorlage zudem Interesse an weiteren Übernahmen. Börsianern zufolge hat die Bilanz dank einer Verbesserung im Mobilfunkgeschäft positiv überrascht. Telenor büssten dagegen nach einem enttäuschenden Ausblick 3,15 Prozent auf 82,90 norwegische Kronen ein. Der Telekomkonzern hat zwar im zweiten Quartal mit seinem Gewinnwachstum vor Steuern die Markterwartungen getroffen, aber die Wachstumsziele für den Jahresumsatz gesenkt. Währungssschwankungen könnten die Zahlen mindestens in den kommenden sechs Monaten weiter beeinflussen, hiess es.


In der Schweiz ging es für Julius Bär Holding nach durchwachsenen Zahlen um 1,04 Prozent auf 66,35 Schweizer Franken nach unten. Die Schweizer Bank hat zwar im ersten Halbjahr mit einem leichten Gewinnrückgang die Erwartungen der Experten übertroffen. Beim Neugeldzufluss verfehlte die Bank jedoch die Prognose der Experten. (awp/mc/pg/20)

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