EU-Verlauf: Fest – Weiter gute US-Bilanzen mit Intel und Goldman stützen

Händler sprachen von Erleichterung dank der bisher positiv überraschenden Nachrichten von der US-Berichtssaison. In Paris stieg der CAC-40-Index um 1,46 Prozent auf 3.126,84 Zähler, in London gewann der FTSE 100 1,43 Prozent auf 4.298,38 Punkte.


Besser als erwartete Zahlen von Goldman Sachs und auch Intel am Vorabend aus den USA, sowie ein sehr optimistischer Ausblick des Chipherstellers Intel begünstigt Börsianern zufolge die anhaltende Erholung an den europäischen Börsen. Matt Buckland, Aktienhändler bei CMC Markets, verwies aber auch auf die weitere zu erwartende Flut an Unternehmens- und Konjunkturdaten vor allem aus den USA. Da müsse sich die Nachhaltigkeit der Erholung erweisen.


Technologiewerte werden nach besser als erwarteten Zahlen von Intel und einem «sehr optimistischen Ausblick», wie Börsianer sagten, favorisiert. Der weltgrösste Chiphersteller erholte sich im zweiten Quartal schneller als gedacht und gibt damit den Hoffnungen auf eine allmähliche Erholung in der Technologiebranche neue Nahrung. Die Intel-Aktie sprang im nachbörslichen US-Handel um 7,19 Prozent auf 18,04 Dollar nach oben. Am Morgen in Asien zählten die Aktien des koreanischen Elektronikherstellers Samsung im Kielwasser von Intel zu den Favoriten. Im europäischen Handel profitieren Techwerte wie STMicroelectronics mit einem kräftigen Aufschlag von 6,89 Prozent auf 5,504 Euro.


ASML Holding hat unterdessen selbst Zahlen vorgelegt und auch für den niederländischen Chipindustrie-Ausrüster ging es dank der wieder auflebenden Halbleiterbranche im zweiten Quartal etwas aufwärts. «Die Kunden kommen zurück, wir sehen aber noch keine volle Erholung», sagte Finanzchef Peter Wennink. Nach dem Einbruch zu Jahresbeginn verbuchte ASML im abgelaufenen Quartal wieder lebhafte Bestellungen und beim Umsatz übertraf das Unternehmen seine selbst gesetzten Ziele. Unterm Strich stand zwar weiterhin ein Verlust, der aber zum Vorquartal fiel und auch geringer was als von Analysten erwartet. Die Commerzbank stufte das Papier von «Hold» auf «Add» hoch. Die Aktien der Niederländer gewannen 3,74 Prozent auf 16,37 Euro.


Finanzwerte blieben Händlern zufolge auch im Fokus. Nach einer zunächst unsicheren Reaktion auf die Zahlenvorlage der Bank Goldman Sachs, von der bereits ein guter Quartalsbericht erwartet worden war, rettete sich die Aktie bis zum Handelsschluss doch moderat ins Plus. Der Optimismus der Anleger mit Blick auf die US-Finanzbranche sorgte schliesslich für einen gut behaupteten Schluss an der Wall Street nahe dem Tageshoch. Im EuroSTOXX50 zählten ING Groep mit plus 3,50 Prozent auf 7,179 Euro und AXA, die sich um 3,21 Prozent auf 12,87 Euro verteuerten, zu den grössten Gewinnern.


In London verteuerten sich Royal & Sun Alliance Insurance Group um 3,74 Prozent auf 122,0 Pence. Händlern zufolge gab es Spekulationen um ein Gebot von Generali für den britischen Versicherer. Die Italiener hätten aber bereits dementiert, was die RSA-Aktien allerdings nicht nachhaltig belastet habe. Die Titel der London Stock Exchange (LSE) legten 3,30 Prozent auf 674,00 Pence zu. Der Börsenbetreiber konnte Börsianern zufolge mit den Zahlen zum ersten Quartal die Erwartungen schlagen, sieht aber anhaltend schwere Marktbedingungen.


Hennes & Mauritz (H&M) sackten dagegen in Schweden nach einem stärker als befürchteten Umsatzrückgang im Juni ab. Die Aktien verloren gegen den freundlichen Markttrend 1,41 Prozent auf 384,50 Kronen. In Zürich gerieten die Aktien von SGS nach Zahlen mit minus 3,83 Prozent auf 1.254,00 Franken unter Druck. Der Warenprüfkonzern legte seine Halbjahreszahlen vor und verfehlte dabei die Prognosen der Analysten relativ deutlich. Positiv werteten Händler aber die Zielbestätigung für das Gesamtjahr. (awp/mc/ps/17)

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