EU-Verlauf: Fester – Banken im Fokus
Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, legte um 0,68 Prozent auf 3.232,44 Zähler zu. Der britische FTSE 100 gewann 0,61 Prozent auf 6.128,70 Punkte. Im Blick der Anleger standen neben Unternehmen mit Quartalsbilanzen vor allem die Finanztitel. Die zweitgrösste spanische Bank BBVA steigerte im ersten Quartal sowohl den Gewinn vor Sondereffekten als auch den Zinsüberschuss deutlich. Mehrere Analysten lobten das Zahlenwerk und auch das «recht gesunde Kreditportfolio» der Bank, da der Anteil problematischer Kredite mit 0,99 Prozent vergleichsweise gering sei. Die Aktie profitierte mit plus 1,45 Prozent auf 14,66 Euro von dem Geschäftsbericht.
HBOS fielen dagegen um 1,26 Prozent auf 490,75 Pence. Mehreren Presseberichten zufolge dürfte der grösste britische Hypothekenfinanzierer am Dienstag zur Hauptversammlung nicht nur einen Zwischenbericht geben, sondern die Aktionäre auch um die Genehmigung einer Kapitalerhöhung über 4 Milliarden Pfund ersuchen. Wie unter anderem der «Daily Telegraph» (Montag) berichtete, wird der Vorstand die Entscheidung darüber an diesem Tag treffen.
Die Papiere der Schweizer Bank UBS büssten im Swiss-Market-Index (SMI) 2,00 Prozent auf 36,24 Franken ein. Laut einem Bericht der schweizerischen Zeitung «Sonntag» will die durch die US-Kreditkrise geschwächte Grossbank 8.000 Stellen abbauen. Allerdings habe die Bank die Kreditkrise damit keinesfalls überwunden, UBS-Insider würden bereits jetzt von einem weiteren Abschreibungsbedarf über rund zehn Milliarden Franken (fast 6,2 Mrd Euro) sprechen, hiess es weiter. Um 2,58 Prozent auf 57,55 Franken legten dagegen die Titel der Credit Suisse zu. Bear Stearns, Goldman Sachs und WestLB äusserten sich positiv zur Aktie. Die zweitgrösste Schweizer Bank hatte am Freitag mitgeteilt, sie sehe keinen Grund für eine Kapitalerhöhung.
Der Lkw-Bauer Scania enttäuschte im ersten Quartal mit rückläufigen Auftragseingangszahlen. Vor allem in Westeuropa seien die Kunden wegen der Eintrübung der wirtschaftlichen Situation deutlich zurückhaltender mit ihren Orders gewesen, hiess es. Die Zahl der Lkw-Bestellungen ging hier um 40 Prozent zurück. Die Aktie büsste daraufhin in Stockholm 1,77 Prozent auf 125,00 schwedische Kronen ein. Kaufzurückhaltung von Privatverbrauchern bekam der schwedische Haushaltsgeräte-Konzern Electrolux im ersten Quartal zu spüren und verbuchte daher einen Nettoverlust ohne Sondereinflüsse von 140 Millionen Kronen (15 Mio Euro). Die Aktie verlor 1,34 Prozent auf 92,25 Kronen.
Immobiliaria Colonial stiegen im spanischen IBEX-35-Index dagegen um 13,64 Prozent auf 1,00 Euro, nachdem sie am Morgen kurzzeitig vom Handel ausgesetzt waren. Am Freitagabend hatten die Banken La Caixa, Banco Popular, Bancaja und Bankinter mitgeteilt, sich mit dem ehemaligen Chef des hoch verschuldeten Immobilienkonzerns, Luis Portillo, auf eine teilweise Umwandlung der Darlehen in Aktien geeinigt zu haben. (awp/mc/ps)