EU-Verlauf: Freundlich – Banken nach Branchenstudien im Mittelpunkt

In der Eurozone hellte sich die Stimmung der Einkaufsmanager im September den siebten Monat in Folge auf. Der Gesamtindex stieg von 50,4 Punkten im Vormonat auf 51,1 Punkte. Damit liegt er erstmal seit Mai 2008 über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Nachmittags dürfte dann der ISM Index aus den USA für Bewegung sorgen.


Insbesondere den Bankaktien war die Aufmerksamkeit der Börsianer zum Wochenauftakt gewiss: Die Analysten von JPMorgan und der UBS sorgten mit entsprechenden Branchenstudien für den nötigen Gesprächsstoff. So fielen beispielsweise die Titel der Societe Generale im frühen Handel bis auf 51,72 Euro. Zuletzt dämmten sie ihre Verluste bis auf minus 1,26 Prozent bei 51,81 Euro ein. JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein hatte in einer Branchenstudie geschrieben, dass die Kreditkrise zwar überstanden sei, bei den europäischen Banken in den kommenden Monaten aber auch wegen des Basel II-Abkommens mit einem weiteren Kapitalbedarf von 78 Milliarden Euro zu rechnen sei. Die SocGen zählt er zu den Banken mit dem grössten Kapitalbedarf.


Die Experten der UBS stuften die Titel von Barclays von «Sell» auf «Neutral» hoch und hoben das Kursziel von 330,00 auf 380,00 Pence an. Die Titel fielen dennoch um 0,52 Prozent auf 354,00 Pence. Analyst Alastair Ryan hob in seiner Branchenstudie die Prognose für europäische Banken für 2009 um 4 und für 2010 um 17 Prozent an. Die Kapitalmärkte hätten sich im September gut entwickelt: Die Kapitalbeschaffungskosten seien weiter gesunken und die Erwartungen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung gestiegen. Die langfristigen strukturellen Sorgen über die Auswirkungen einer möglichen Inflation und steigender Finanzierungskosten blieben aber unverändert.


Aktien von ArcelorMittal stiegen um 1,81 Prozent auf 24,18 Euro. Der weltgrösste Stahlkonzern steht kurz vor dem Scheitern bei einem Milliardenprojekt für neue Stahlfabriken in Indien. Als Grund nannte Konzernchef Lakshmi Mittal «inakzeptable» Verzögerungen durch die Landwirte, die ihren Grund an den beiden geplanten Standorten verkaufen sollen. Unterdessen nahm HSBC die Beobachtung der Aktie mit «Overweight» und einem Kursziel von 46,00 US-Dollar auf. Der Konzern werde seine Produktion wegen seiner internationalen Präsenz und der hohen Abhängigkeit von der kurzfristigen Stahlpreisentwicklung deutlich schneller und stärker ausweiten können, als bisher vom Markt erwartet, schrieb Analyst Thorsten Zimmermann in einer Sektorstudie. Die Bewertung sei daher attraktiv.


In London fielen Aviva um 1,68 Prozent auf 445,00 Pence. Der zweitgrösste britische Versicherer nimmt den geplanten Börsengang der niederländischen Tochter Delta Lloyd in Angriff. Noch in diesem Monat solle der Prospekt erstellt werden, teilten Delta und Aviva mit. (awp/mc/ps/17) 

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