EU-Verlauf: Freundlich – BNP nach Zahlen an EuroSTOXX 50-Spitze
Am Nachmittag dürften dann die ADP-Daten, die als Indikator für den Arbeitsmarktbericht am kommenden Freitag gelten, genau unter die Lupe genommen werden.
Bankaktien legten europaweit zu. Die Titel der französischen Bank BNP Paribas stiegen mit plus 6,93 Prozent auf 45,14 Euro an die Spitze des EuroSTOXX50. Die grösste französische Bank verdiente im ersten Quartal deutlich mehr als von Experten erwartet. «Die Aktie ist heute deutlich im Plus, weil die Q1-Zahlen überzeugten», sagte Analyst Christoph Bossmann von der WestLB. Dies sei in erster Linie dem Fixed Income-Geschäft zu verdanken, das bei BNP unter anderem das Anleihe- und Derivate-Geschäft aber auch den Währungs- und den Eigenhandel umfasst.
Die Titel des niederländischen Einzelhändlers Ahold stiegen in Amsterdam nach Vorlage von guten Zahlen 5,70 Prozent auf 8,71 Euro. Der Konzern hatte im ersten Quartal den Umsatz etwas stärker gesteigert als von Experten erwartet. Ahold bezeichnete die Entwicklung in Europa und USA als weiter stabil. Ahold versucht nach eigenen Angaben weiter die Balance zwischen Umsatzwachstum, dem Ausbau der Marktanteile und der Marge zu finden.
TOTAL machte im ersten Quartal indes der Verfall des Ölpreises zu schaffen. In den ersten drei Monaten brach der bereinigte Überschuss um 35 Prozent ein. Die Aktien verloren 1,30 Prozent auf 38,61 Euro. Der zweitschwerste Wert im europäischen Öl- und Gassektor drückte den Index für die ganze Branche um 0,70 Prozent ins Minus. Der französische Baustoffhersteller Lafarge übertraf trotz eines deutlichen Ergebnisrückgangs die Analystenerwartungen im ersten Quartal. Der Kurs legte um 4,41 Prozent auf 47,50 Euro zu.
In London reagierten die Investoren mit Aktienverkäufen auf den Zwischenbericht von Next. Der Kurs sank um 2,43 Prozent auf 1.645 Pence. Der Tabakkonzern British American Tobacco (BAT) ist dank Zukäufen mit einem starken Wachstum ins neue Geschäftsjahr gestartet, der Kurs stieg um 1,20 Prozent auf 1.602 Pence. Der britische Billigflieger easyJet rechnet trotz tiefroter Zahlen in der ersten Hälfte im laufenden Geschäftsjahr 2008/09 mit einem Gewinn. Die Aktie gab knapp drei Prozent nach.
In der Schweiz wurden bereits vor Börsenstart die Zahlen von Clariant, Adecco, Swisscom und Holcim vorgelegt. Der Zementhersteller Holcim konnte sich verschärften wirtschaftlichen Lage nicht entziehen und verfehlte die Erwartungen der Analysten, die Aktie drehte aber nach frühen Verlusten ins Plus und stieg zuletzt um 0,17 Prozent auf 60,50 Franken. Ans Index-Ende rutschten Swisscom mit minus 1,57 Prozent auf 298,75 Franken. Die Zahlen des Telekomunternehmens blieben mit einem leicht rückläufigen Umsatz und einem höheren Gewinn zum Teil unter, zum Teil über den Erwartungen ausgefallen. Analysten honorieren den bestätigten Ausblick, sehen die Kostensituation aber als ungenügend an. Ausserdem verwiesen sie auf den Rückgang beim operativen freien Cashflow. (awp/mc/ps/19)