EU-Verlauf: Freundlich – Finanz- und Bauwerte ziehen an – Zahlen positiv

Dabei profitierten vor allem Finanz- und Technologiewerte, die Abgaben bei Bau- und Minenaktien wettmachten. Die Stabilisierung an der Wall Street vom Vorabend und die ins Plus drehenden US-Futures wirkten laut Händlern ebenfalls positiv. Über Nacht veröffentlichte negative Nachrichten aus der Finanz- und Immobilienbrachene von Freddie Mac und Wells Fargo würden verdrängt.


Der EuroSTOXX 50 stand am Mittag mit 0,54 Prozent im Plus bei 4.247,40 Zählern. Im bisherigen Verlauf schwankte der europäische Leitindex zwischen 4.217 und 4.254 Punkten. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 0,70 Prozent auf 3.619,79 Punkte. Der Euronext 100 rückte um 0,38 Prozent auf 969,83 Zähler vor. In Paris gewann der CAC 40 0,29 Prozent auf 5.450,07 Punkte. Der Londoner FTSE 100 zog um 0,47 Prozent auf 6.169,40 Zähler an und der Swiss-Market-Index (SMI) gewann kräftige 1,29 Prozent auf 8.539,55 Punkte.


Einige Berichtsunternehmen standen laut Händlern im Blick. Sage Group sprangen in London mit plus 8,67 Prozent auf 210,85 Pence an die «Footsie»-Spitze. Der britische Anbieter von Unternehmenssoftware steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr laut der endgültigen Zahlen seinen Umsatz und Gewinn. Händler verwiesen auch auf einen guten Start ins neue Geschäftsjahr als Antrieb. Die Analysten von Merrill Lynch und von Panmure Gordon bekräftigten ihre «Buy»-Empfehlungen.


Compass Group sprangen ebenfalls nach Zahlen um 7,26 Prozent auf 310,25 Pence nach oben. Die Ergebnisse seien «ermutigend» ausgefallen und der starke Gewinnanstieg signalisiere einen positiven Wirkung des Sparprogramms, sagten Händler. Panmure Gordon stufte die Aktien von «Sell» auf «Hold» hoch – das Kursziel blieb bei 286 Pence. Laut Dresdner Kleinwort (DKIB) lagen die Ergebnisse über den Prognosen. Im Kielwasser des Catering-Unternehmens zogen auch Sodexho Alliance in Paris um 2,24 Prozent auf 42,00 Euro an.


Anglo Irish Bank berichtete laut Händlern ebenfalls ein «gutes Ergebnis» über den Markterwartungen. Zudem bezeichnete die Bank ihre eigene Liquidität als «exzellent», was derzeit beruhigend wirke. Die WestLB stufte die Aktien auf «Buy» mit dem Kursziel von 18 Euro hoch. Die Bank sei trotz der Abschwächung im Immobilienmarkt in guter Verfassung. DKIB sprach auch von exzellenten Ergebnisse und intakten Fundamentaldaten – das Votum lautete «Buy».


Wolseley rutschten dagegen um 1,79 Prozent auf 629 Pence ab. Die Aktien des Bausstoffeverkäufers erholten sich damit aber klar von ihrem Tief bei 610 Pence. Die Briten meldeten einen Ergebnisrückgang in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahrs um 12 Prozent und sprachen von unsicheren Absatzaussichten. Laut Citigroup dürften die makroökonomischen Aussichten im US-Markt schlecht bleiben und entsprechend dürfte sich die Stimmung der Investoren in den kommenden sechs Monaten nicht nachhaltig verbessern. Panmure Gordon kündigte an, das Votum «Buy» mit dem Kursziel 1.150 Pence überarbeiten zu müssen.


Andere Baustofflieferenten gerieten in Paris mit unter Druck, wobei Lafarge die Verliererliste mit minus 2,64 Prozent auf 100,53 Euro anführte. Saint-Gobain rutschten bis 62,69 Euro ab, drehten dann aber mit zuletzt 0,97 Prozent auf 64,34 Euro ins Plus.


Die Entwicklungen einiger Übernahmepläne standen ebenfalls weiter im Blick, sagten Händler. Thales sprangen um 4,68 Prozent auf 40,06 Euro hoch. Der führende europäische Rüstungs- und Elektronikkonzern will nach Angaben von Unternehmenschef Denis Ranque wegen der aktuellen Dollar-Schwäche momentan nicht mit dem Triebwerksbauer und Elektronikkonzern SAFRAN fusionieren. Aktien von SAFRAN fielen um 0,27 Prozent auf 14,72 Euro. Eni sackten als einer der schwächsten Werte im EuroSTOXX 50 um 0,72 Prozent auf 23,37 Euro ab. Laut «La Stampa» könnten die Italiener ein neues Angebot für Burren Energy vorlegen. Die Papiere von Burren Energy verteuerten sich um 1,12 Prozent auf 1.085 Pence.


In Zürich zog eine deutliche Erholung der Finanzwerte den SMI nach oben. UBS standen mit plus 4,99 Prozent auf 53,70 Franken an der Indexspitze, Credit Suisse gewannen 2,92 Prozent auf 65,25 Franken und Julius Bär zogen um 1,94 Prozent auf 89,50 Franken an. Novartis-Aktien verloren dagegen 0,16 Prozent auf 62,60 Franken. Der Pharmakonzern hat von der Europäischen Union die Zulassung für Tasigna (Nilotinib) als neue Krebstherapie für Patienten erhalten, die an einer lebensbedrohenden Form von Leukämie leiden. (awp/mc/pg)

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