EU-Verlauf: Freundlich – Finanzwerte gefragt, Warten auf US-Jobdaten
Der FTSE 100 aber rückte nur um 0,06 Prozent auf 5.530,13 Zähler vor. An der Londoner Börse belasteten unter anderem Verluste bei den Papieren von Royal Dutch Shell und Man Group.
Unter den Finanzwerten lieferten sich die Papiere von Aegon und der Deutschen Bank ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Spitzenplatz im EuroStoxx 50. Zuletzt kletterten die Aktien des niederländischen Versicherers um 4,12 Prozent auf 5,079 Euro und die des deutschen Branchenprimus um 3,92 Prozent auf 53,34 Euro. Dahinter stiegen die Aktien von BNP Paribas um 2,40 Prozent auf 59,62 Euro. In London gewannen Titel der Legal & General Group 2,14 Prozent auf 83,4210 Pence, UBS-Papiere kletterten in Zürich an der Spitze des Leitindex Swiss-Market-Index (SMI) um 3,32 Prozent auf 17,13 Franken.
Börsianer begründeten die Gewinne bei den Finanzwerten mit der weiterhin guten Stimmung gegenüber der Branche und mit einer Studie der UBS, in der neben der Deutschen Bank auch Barclays auf «Buy» hochgestuft wurden. Die Sorgen über die strategische Ausrichtung des britischen Unternehmens seien gesunken und die Titel seien attraktiv bewertet, schrieb Analyst John-Paul Crutchley in einer aktuellen Studie. Barclays gewannen als einer der Favoriten im «Footsie» 2,74 Prozent auf 324,078 Pence.
Ebenfalls von einem positiven Analystenkommentar profitierten die Aktien von Eurasian Natural Resources. Sie kletterten an der Spitze des britischen Leitindex um 5,09 Prozent auf 1.033,00 Pence. Die Experten der Royal Bank of Scotland hatten die Titel des Chromitproduzenten von «Hold» auf «Buy» hochgestuft. Ihnen zufolge dürften die Preise für Eisenerz und Aluminium weiter steigen und damit auch den Gewinn je Aktie von Eurasian Natural erhöhen.
Die Titel von Veolia Environnement sprangen indes mit plus 4,02 Prozent auf 25,13 Euro an die Spitze des CAC-40-Index. Goldman Sachs hatte die Papiere des französischen Eisenbahnbetreibers und Umweltdienstleisters auf seine «Pan-Europe Conviction Buy List» gesetzt. Zudem hoben die Analysten das Kursziel von 31,00 auf 34,00 Euro an. Die Papiere dürften besonders deutlich von einer wirtschaftlichen Erholung profitieren, schrieben die Fachleute.
In Paris gaben ferner die Titel von Renault ihre frühen Gewinne ab und sanken um 1,00 Prozent auf 39,30 Euro. Einem Bericht der französischen Zeitung «La Tribune» zufolge verhandelt der Autobauer Daimler mit dem französischen Wettbewerber über eine umfangreiche Zusammenarbeit in der Massenproduktion. Eine Vereinbarung dürfte aber nicht mehr im Januar besiegelt werden. Die Zeitung meldete ausserdem, dass Renault den neuen Clio 4 in der Türkei produzieren könnte, um Kosten zu sparen. Derweil bestätigte die türkische Oyak Group, dass sie mit Renault Gespräche über eine Verlagerung der Clio-Produktion führt. Zudem stiegen die Aktien von EADS um 1,62 Prozent auf 14,44 Euro. Vertreter der Bestellerländer des Militärflugzeuges A400M der EADS-Tochter Airbus treffen sich in der kommenden Woche, um die Finanzierung des Projektes zu besprechen.
Ölwerte aber mussten überwiegend Abschläge hinnehmen. So fielen bum 1,19 Prozent auf 1.833,00 Pence und Total um 0,12 Prozent auf 45,905 Euro. Händler begründeten dies mit dem wieder gesunkenen Preis für das «schwarze Gold». Die erwartete restriktivere Geldpolitik der chinesischen Notenbank habe die Ölpreise belastet.
Am Ende des FTSE 100 schliesslich ging es für die Titel der Man Group um 1,89 Prozent auf 321,20 Pence nach unten. Morgan Stanley hatte die Titel des Hedge-Fonds-Anbieters auf «Equal-weight» abgestuft. Die Experten rechnen mit zunehmenden Druck auf die Umsätze und auch den Gewinn, der noch nicht adäquat in den Bewertungskennziffern widergespiegelt werde. (awp/mc/ps/14)