EU-Verlauf: Freundlich – Händler: UBS macht reinen Tisch

Die Bank habe jetzt komplett reinen Tisch gemacht und damit in der Branche ein Zeichen gesetzt. Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 stieg am Vormittag um 0,33 Prozent auf 4.460,86 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg 0,43 Prozent auf 3.802,43 Punkte. Der Euronext 100 gewann 0,25 Prozent auf 1.010,41 Zähler. In Paris legte der CAC 40 um 0,28 Prozent auf 5.734,87 Punkte zu. Für den Londoner FTSE 100 ging es hingegen nur um 0,02 Prozent auf 6.5556,50 Zähler nach oben.


Europäische Bankenwerte wurden zunächst durch die neuen Abschreibungen der UBS belastet. Gegen Mittag erholten sich die Titel der Schweizer Grossbank allerdings wieder und legten 2,80 Prozent auf 58,80 Schweizer Franken zu. Das Tagestief hatte bei 55,25 Franken gelegen. Positiv wirkte Händlern auch der Einstieg des Staatsfonds Government of Singapore Investment Corporation (GIC).


Andere europäische Bankentitel erholten sich ebenfalls wieder von ihren Anfangsverlusten: BNP Paribas stiegen um 1,59 Prozent auf 79,11 Euro. Societe Generale gewannen 1,46 Prozent auf 108,10 Euro. In London legten Barclays 0,88 Prozent auf 571,00 Pence zu und die Royal Bank of Scotland Group stieg um 0,72 Prozent auf 487,00 Pence.


Auch Aktien von LLoyds TSB Group drehten ins Plus und stiegen um 2,46 Prozent auf 500,50 Pence. Der Zwischenbericht der britischen Bank wurde am Markt unterschiedlich aufgefasst, sagten Händler. Das Votum einiger Analysten sei jedoch positiv ausgefallen. Die fünftgrösste britische Bank rechnet weiter nur mit geringen Belastungen aus der Krise an den Finanzmärkten.


Northern Rock konnten hingegen nicht von der Aufhellung der Stimmung profitieren, die Titel verloren 1,36 Prozent auf 109,00 Pence. Berichten zufolge wollen die Citigroup, Royal Bank of Scotland PLC und die Deutsche Bank in diesem Jahr nicht mehr in die Schuldenfinanzierung der unter Druck geratenen Hypothekenbank einsteigen. Zudem droht der Abstieg aus dem Leitindex.


Unter den britischen Minenwerten sorgen Übernahmegerüchte für Bewegung. Rio Tinto verloren nach einem Bericht über einen möglichen Einstieg des US-Finanzinvestors Blackstone 0,82 Prozent auf 5.699,00 Pence. Kreise werteten einen Einstieg allerdings als sehr unwahrscheinlich. Xstrata legten hingegen 0,52 Prozent auf 3.675,00 Pence zu. Zeitungsberichten zufolge will die Brasilianische Vale do Rio Doce 38 Milliarden Pfund für die britische Bergbaugesellschaft bieten. Die Credit Suisse hob Kursziel für die Aktien von 3.800 auf 4.000 Pence an.


In Paris sprangen Lafarge um 10,76 Prozent auf 119,26 Euro hoch. Der französische Zementproduzent hat die ägyptische Orascom Cement für 8,8 Milliarden Euro übernommen, um seine Position im Mittleren Osten zu stärken. Auf den ersten Blick sehe das wie ein guter strategischer Schachzug zu einem ordentlichen Preis aus, sagte ein Pariser Händler.


Air France-KLM legten 3,19 Prozent auf 25,52 Euro zu. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft hat im November bei unveränderter Auslastung ihre Passagierzahl gesteigert. Die UBS hat die Aktien in einer Branchenstudie von «Neutral» auf «Buy» gehoben und das Kursziel von 40 auf 30 Euro gesenkt. Auch Titel anderer Fluggesellschaften wie Britisch Airways profitierten.


In Brüssel sprangen Aktien der Agfa-Gevaert Group 9,50 Prozent auf 9,45 Euro hoch. Übernahmespekulationen nach Kommentaren des neuen Unternehmenschefs trieben die Aktie an, sagten Händler. TNT verloren in Amsterdam 0,38 Prozent auf 29,14 Euro. Bear Stearns hatte die Aktien auf «Peer Perform» und das Kursziel von 39 auf 34 Euro gesenkt. (awp/mc/ps)

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