EU-Verlauf: Freundlich – Irland erfolgreich refinanziert
In Paris gewann der CAC-40-Index 0,44 Prozent auf 3.804,66 Punkte, der Londoner FTSE 100 stieg um 0,27 Prozent auf 5.617,72 Punkte.
Vor der Zinsentscheidung in den USA am Abend hielten sich die Anleger aber zurück, sagten Börsianer. Moderat positiv sei die Vorgabe: Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrials gewann 0,35 Prozent seit dem Handelsschluss am Montag in Europa und lässt am Mittag einen erneut positiven Handelsstart an der Wall Street erwarten. Am Nachmittag brachte eine erfolgreich verlaufene Refinanzierung von Irland einen positiven Impuls. Die vier- und achtjährigen Staatsanleihen des stark verschuldeten Euro-Lands stiessen auf robuste Nachfrage.
Der Bausektor stellte mit plus 0,99 Prozent im Stoxx Europe 600 Construction + Materials den europaweit stärksten Sektor. Händler konnten auf der Nachrichtenseite keine starken Impulse ausmachen, verwiesen aber darauf, dass noch Daten vom US-Immobilienmarkt am Nachmittag erwartet werden. Der am Vortag veröffentlichte NAHB-Hausmarktindex habe unterdessen eine unverändert schlechte Stimmung unter US-Häuserbauern im September signalisiert. Lafarge-Aktien legten am Mittag in Europa 1,37 Prozent auf 42,685 Euro zu. Schlechtester Sektor waren dagegen die Immobilienwerte mit einem Minus von 0,33 Prozent im Stoxx Europe 600 Real Estate.
Aktien der BNP Paribas legten 1,50 Prozent auf 55,480 Euro zu. Händler verwiesen auf einen positiven Analystenkommentar, nachdem Goldman Sachs die Anteile an der französischen Grossbank von «Neutral» auf «Conviction Buy» hochgestuft hat. BNP profitiere besonders stark von einer Verbesserung der Kreditqualität nun schon im Jahr 2010, was früher sei, als zuvor von Analyst Jean-Francois Neuez erwartet.
Papiere der Unicredit büssten dagegen 0,93 Prozent auf 1,9220 Euro ein, erholten sich damit aber deutlich von ihrem Tagestief bei 1,8630 Euro. Der Chef der italienischen Grossbank, Alessandro Profumo, steht Informationen aus Kreisen zufolge kurz vor dem Rücktritt. Analystin Silvia Benzi von Cheuvreux sieht im Falle eines Rücktritts aber deutliche Risiken auf Unicredit zukommen, da neue Unsicherheiten über die Machtverteilung und Strategie drohten. (awp/mc/ps/13)