An diesen Tagen kommt es zu oft überraschenden Kursbewegungen nach unten oder oben, da Aktien-Optionen auslaufen. Gefragt bleiben Händlern zufolge dennoch viele der zuletzt stark gebeutelten Finzanwerte. Auch Aktien von Ölkonzernen zählten zu den grössten Gewinnern. Sie profitierten von dem wieder gestiegenen Preis für das «schwarze Gold».
Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag nach ihren schweren Verlusten am Vortag zu einer Erholung angesetzt und sind sehr fest in den Handel gestartet. Der EuroSTOXX 50 stieg um 0,45 Prozent auf 2.434,65 Zähler, nachdem er am Donnerstag knapp sechs Prozent eingebüsst hatte. Der Londoner FTSE 100 , der am Vortag auf den tiefsten Stand seit April 2003 gefallen war, legte um 0,14 Prozent auf 3.866,93 Punkte zu. Der französische CAC-40-Index rückte um 0,46 Prozent auf 3.195,50 Zähler vor.
Die Papiere der UniCredit zählten zu den gefragtesten Titeln und kletterten um 6,48 Prozent auf 2,30 Euro. Libyen steigt stärker bei der italienischen Grossbank ein und wird damit zweitgrösster Aktionär. Libyens Zentralbank und der Staatsfonds erhöhen ihren Aktienanteil an UniCredit von bisher 0,87 auf 4,23 Prozent des Kapitals. Mehr UniCredit-Anteile hält nur die Fondazione Cariverona mit etwas mehr als 5 Prozent.
Andere Finanzwerte zeigten sich ebenfalls fest. So gewannen Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) 6,15 Prozent auf 69,00 Pence, und für Schroders-Papiere ging es um 4,37 Prozent auf 812,00 Pence nach oben.
Aktien der ING Groep sackten dagegen um 22,64 Prozent auf 7,825 Euro ab und setzten sich damit an das Ende des EuroSTOXX 50. Händler verwiesen auf vage Gerüchte, wonach der niederländische Finanzkonzern eine Kapitalerhöhung plane. Angeblich erwägt auch das belgisch-niederländische Finanzinstitut Fortis, sich von Teilen ihrer Beteiligung an ING zu trennen. Fortis-Titel legten um 1,95 Prozent auf 0,89 Euro zu.
Unter den Ölkonzernen rückten die Titel von Royal Dutch Shell um 4,13 Prozent auf 1.286,00 Pence vor, und die Aktien von TOTAL verteuerten sich um 2,29 Prozent auf 33,96 Euro.
Ferner gewannen die Papiere von Ericsson an der Stockholmer Börse 2,93 Prozent auf 49,20 Schwedische Kronen. Händler verwiesen als Antrieb auf die Quartalszahlen des Handy-Herstellers Sony Ericsson, der Gemeinschaftsfirma von Sony und Ericsson. Sony Ericsson ist zwar belastet durch Währungseffekte und den Konzernumbau im abgelaufenen Quartal in die Verlustzone gerutscht, das Minus fiel aber niedriger als von Analysten erwartet aus.
An der Börse in Paris fielen die Titel von Accor um 7,57 Prozent auf 27,82 Euro. Die französische Hotelkette hat ihr Jahresgewinnziel gesenkt. Der Betreiber von Ibis, Sofitel and Mercure peilt für 2008 statt eines Vorsteuergewinns zwischen 910 und 930 Millionen Euro nur noch 870 bis 890 Millionen Euro an. In den ersten neun Monaten des Jahres hatte Accor einen 5,4 prozentigen Umsatzrückgang auf 5,787 Milliarden Euro verbucht. (awp/mc/gh/23)