Der französische CAC-40-Index rückte um 1,05 Prozent auf 4.365,92 Punkte vor. Am Nachmittag könnten noch die ADP-Beschäftigungszahlen aus den USA für Bewegung sorgen.
Vor allem ArcelorMittal überzeugte mit seinem Zahlenwerk. Der weltgrösste Stahlkonzern hat im zweiten Quartal doppelt so viel verdient wie im Vorjahr und die durchschnittlichen Marktschätzungen deutlich übertroffen. In Reaktion auf die Zahlen zeigten sich Analysten begeistert. Die Experten von Cheuvreux etwa stuften die Titel von «Underperform» auf «Outperform» hoch. Das Zahlenwerk sei stark, und der Ausblick viel versprechend, hiess es zur Begründung. Die Papiere gewannen 7,60 Prozent auf 57,35 Euro und setzten sich damit an die Spitze des europäischen Leitindex EuroSTOXX 50.
Aktien von LVMH Moët-Hennessy – Louis Vuitton rückten um 4,03 Prozent auf 70,77 Euro vor. Der weltgrösste Luxusgüter-Hersteller hat in der ersten Jahreshälfte wegen einer stärkeren Nachfrage nach exklusiven alkoholischen Getränken ein überraschend kräftiges Gewinnwachstum verzeichnet. Der Reifenhersteller Michelin jedoch hat im ersten Halbjahr wegen Währungseffekten und schwächerer Nachfrage enttäuscht. Der Umsatz und der Gewinn fielen stärker als erwartet. Ausserdem stellte der Konzern für die zweite Jahreshälfte hohe Belastungen durch gestiegene Materialkosten in Aussicht. Michelin-Papiere verbilligten sich um 1,93 Prozent auf 43,30 Euro.
An der Börse in London rückten Finanzwerte in den Fokus. Die britische Grossbank Lloyds TSB etwa ist zwar nach eigenen Angaben trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs im ersten Halbjahr weiter gut mit Kapital ausgestattet. Analysten zeigten sich jedoch skeptisch und verwiesen auf die hohen Wertberichtigungen für die vergebenen Kredite sowie die schwache Geschäftsentwicklung in der Versicherungs- und Anlagesparte. Aktien von Lloyds TSB fielen um 2,80 Prozent auf 312,00 Pence. Der grösste britische Versicherer Aviva indes hat im ersten Halbjahr seinen operativen Gewinn gesteigert. Die Papiere rückten um 4,77 Prozent auf 489,00 Pence vor. In Reaktion auf die Zahlen beliessen die WestLB-Experten ihre Empfehlung auf «Buy».
Der Chip-Hersteller ARM Holdings hat im ersten Halbjahr sowohl beim Vorsteuergewinn als auch bei den Erlösen zugelegt. Dessen Aktien gewannen 4,08 Prozent auf 95,75 Pence. Nach der Zahlenvorlage wenig verändert zeigten sich die Papiere von Cadbury, die um 0,16 Prozent auf 624,50 Pence abgaben. Der weltgrösste Süsswarenhersteller hat trotz steigender Rohstoffpreise den Gewinn aus fortgeführten Geschäft im ersten Halbjahr gesteigert. Für den britischen Konzern war das die erste Zahlenvorlage seit der Abspaltung von der Dr Pepper Snapple Group.
In Amsterdam verloren die Titel von Agfa-Gevaert Group nach Zahlen 0,52 Prozent auf 4,80 Euro. Der Bildtechnik-Spezialist hat im zweiten Quartal wegen des schwierigeren, gesamtwirtschaftlichen Umfeldes einen Umsatzrückgang erlitten. Mit seinen Zahlen traf Agfa-Gevaert lediglich den unteren Rand der Analystenschätzungen. UCB-Aktien brachen gar um 9,73 Prozent auf 21,11 Euro ein. Die belgische Pharmagruppe hat bei der Zulassung von Vimpat zur Behandlung von Schmerzen bei Zuckerkranken einen Rückschlag erlitten. Die US-Gesundheitsbehörde hat sich gegen eine Zulassung ausgesprochen. (awp/mc/pg/22)