Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 legte um 0,42 Prozent auf 4.466,04 Zähler zu. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gewann 0,27 Prozent auf 3.934,86 Punkte. Der Euronext 100 stieg um 0,22 Prozent auf 1.060,70 Zähler. In Paris gab indes der CAC 40 um 0,01 Prozent auf 6.027,01 Punkte nach. Für den FTSE 100 ging es um 0,28 Prozent auf 6.633,780 Punkte nach oben.
Im Fokus standen Aktien von Rio Tinto , die um 1,03 Prozent auf 3.952,00 Pence nachgaben. Händlern zufolge ist das Übernahmegebot wegen des hohen Aufschlags auf den Alcan-Kurs vom Markt negativ aufgenommen worden. Der britische Minenkonzern hat ein Übernahmeangebot für den kanadischen Aluminiumkonzern über 38,1 Millarden Dollar abgegeben. Der Verwaltungsrat von Alcan begrüsste das Angebot einstimmig und empfahl seinen Aktionären dessen Annahme . Zuvor hatte Alcan mehrere Kaufangebote des US-Rivalen Alcoa abgelehnt – zuletzt wurden 33 Milliarden Dollar geboten.
Die anderen Minenwerte gehörten zu den grössten Gewinnern im «Footsie». Händler verwiesen auf Hoffnungen auf eine Sektorkonsolidierung. Aktien von Vedanta gewannen 5,44 Prozent auf 1.786,00 Pence. Titel von Antofagasta stiegen um 2,97 Prozent auf 692,50 Pence und Xstrata-Aktien legten um 3,39 Prozent auf 3.385,00 Pence zu.
Im Blick standen auch Ölwerte, die von negativen Analystenkommentaren nach unten gezogen wurden. Die UBS senkte die Aktien von Royal Dutch Shell von «Buy» auf «Neutral», hob jedoch das Kursziel von 2.100 auf 2.300 Pence an. Goldman Sachs senkte zudem den Ausblick für das vierte Quartal für Eni um 11 Prozent. Royal Dutch Shell gaben um 0,68 Prozent auf 2.051,00 Pence nach. Eni-Titel verloren 0,57 Prozent auf 27,78 Euro, und Papiere von Repsol-YPF fielen um 0,57 Prozent auf 29,45 Euro. Dagegen stiegen die Aktien von TOTAL um 1,11 Prozent auf 61,22 Euro, und BP-Titel gewannen 0,41 Prozent auf 607,50 Pence.
In Paris lagen die Aktien des französischen Technologiekonzerns Alstom nach starken Umsatzzahlen mit plus 8,31 Prozent auf einen neuen Höchststand von 135,40 Euro an der Spitze des CAC 40. Der Umsatz lag im ersten Quartal mit 4,0 Milliarden Euro um 27 Prozent über dem des Vorjahrs, zudem sind die Auftragseingänge um 62 Prozent auf 7 ,6 Milliarden Euro gestiegen.
Deutlich zulegen konnten auch die Titel von ESSILOR International , die sich um 3,14 Prozent auf 90,88 Euro verteuerten. Der Herstellers von Brillengläsern hat im ersten Halbjahr mit einem Umsatz von 1,476 Milliarden Euro die Markterwartungen übertroffen.
Aktien von Nokia legten um 3,05 Prozent auf 21,58 Euro zu und waren damit grösster Kursgewinner im EuroSTOXX 50. Händler verwiesen auf die schwachen Motorola-Zahlen. Diese weckten Hoffnungen, der finnische Handykonzern könnte seinem US-Konkurrenten Marktanteile abjagen. Für das zweite Quartal rechnet der US-Mobiltelefonhersteller zudem nur noch mit Erlösen zwischen 8,6 und 8,7 Milliarden Dollar – zuvor waren 9,4 Milliarden Dollar angepeilt worden.
In Zürich gaben die Aktien von Roche um 0,32 Prozent auf 215,90 Schweizer Franken nach. Börsianer nannten Zweifel an der Nachhaltigkeit der von Genentech gezeigten Wachstumsraten als Grund für die Kursverluste. Die amerikanische Roche-Tochter hatte den Gewinn im zweiten Quartal dank starker Zuwachsraten mit den Krebsmedikamenten Avastin und Rituxan um 41 Prozent gesteigert und die Gesamtjahresprognose erhöht. (awp/mc/ar)