EU-Verlauf: Freundlich – Risikoappetit steigt, Versorger sehr fest

In Paris kletterte der CAC 40 zuletzt um 0,59 Prozent auf 3.693,75 Punkte und der Londoner FTSE 100 gewann 0,50 Prozent auf 5.455,37 Punkte hinzu.

Börsianer verwiesen auf die guten Vorgaben aus den USA und Tokio als Kurstreiber. «Nach einer Serie von enttäuschenden Daten haben die Wirtschaftsdaten der letzten Woche für etwas Stabilität gesorgt und so den Risikoappetit der Anleger wieder angefeuert», sagte Aktienstratege Henk Potts von Barclays Wealth und verwies gleichzeitig darauf, dass die Aussichten für die Unternehmen ohnehin immer noch sehr gut seien. Am Markt hiess es jedoch auch, dass die Kursgewinne wegen eines Feiertags in den USA bei sehr geringen Umsätzen zustande gekommen seien.

Versorger rückten nach dem monatelangen deutschen Atom-Poker mit einem Kompromiss ins Blickfeld. Die Spitzen der Regierungskoalition hatten sich am Sonntag auf längere Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke verständigt. Unter den Sektorindizes erzielte der Stoxx 600 Utilities Index mit 1,42 Prozent die mit Abstand grössten Kursgewinne. Die Titel der beiden deutschen Versorger Eon und RWE lagen mit plus 3,31 Prozent und 2,89 Prozent an der Spitze des EuroStoxx 50. Papiere des französischen Konkurrenten GDF Suez rückten im Schlepptau um 1,97 Prozent auf 26,465 Euro vor.

BP gewannen 1,22 Prozent auf 406,60 Pence hinzu. Einem Medienbericht zufolge hat der Ölkonzern den Verkaufsprozess seines Alaska-Geschäfts nach den gescheiterten Gesprächen mit dem US-Konkurrenten Apache wieder in Gang gesetzt. Easyjet stiegen in London nach der Vorlage von Verkehrszahlen für August ähnlich stark um 1,86 Prozent auf 383,40 Pence. Der britische Billigflieger hat im August 8,4 Prozent mehr Passagiere befördert als ein Jahr zuvor. Die Auslastung der Flugzeuge stieg um 0,5 Prozentpunkte auf 92,3 Prozent.

Syngenta profitierten mit plus 2,51 Prozent auf 249,10 Euro davon, dass Vorstandschef Peter Mack wieder optimistischer in die Zukunft blickt. In einem Medieninterview nannte er ein jährliches Absatzwachstum von 3 bis 5 Prozent ab 2011 als Ziel, was Analyst Martin Roediger von Cheuvreux als vorteilhaft für die Aktie bezeichnete.

Im positiven Marktumfeld hielten sich auch Banken wieder überwiegend unter den Gewinnern auf. Credit Agricole stiegen als bester Branchenwert um 1,33 Prozent auf 11,03 Euro. ING legten 1,30 Prozent zu, BNP Paribas und Societe Generale gewannen jeweils 1,07 Prozent. (awp/mc/gh/23)

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