EU-Verlauf: Freundlich – Rohstoff- und Bankwerte im Plus
Grundstoffwerte profitierten laut Händlern von den wieder gestiegenen Preisen für Rohöl und Metalle. Der EuroSTOXX 50 rückte um 2,04 Prozent auf 2.583,95 Zähler vor, und für den französischen CAC-40-Index ging es um 1,51 Prozent auf 3.380,33 Zähler nach oben. Der Londoner FTSE 100 stieg um 1,74 Prozent auf 4.133,95 Punkte vor.
Finanzwerte standen einmal mehr im Blick. Der niederländische Finanzkonzern ING Groep etwa bekommt eine staatliche Kapitalspritze in Höhe von zehn Milliarden Euro. Damit soll ein weiteres Absinken der Börsenkurse der auch in Deutschland tätigen ING-Gruppe an diesem Montag entgegengewirkt werden. Die ING-Bank ist das erste Finanzunternehmen, das Mittel aus einem Notfonds der niederländischen Regierung zur Unterstützung von «im Grunde wirtschaftlich gesunden» Banken in Anspruch nimmt. ING-Aktien schossen um 21,61 Prozent auf 8,92 Euro an die EuroSTOXX 50-Spitze, waren am Freitag jedoch nach Vorlage roter Zahlen um über 27 Prozent eingebrochen.
Vor diesem Hintergrund gewannen auch für die Titel von Fortis satte 15,95 Prozent auf 1,018 Euro, und Aktien von Barclays stiegen um 4,07 Prozent auf 230 Pence. Papiere von Societe Generale hingegen gaben 9,36 Prozent auf 41,06 Euro ab. Händler sprachen von vagen Gerüchten um eine Kapitalerhöhung. Das Unternehmen wollte sich dazu nicht äussern. Unter den Rohstoffwerten kletterten etwa die Papiere von Rio Tinto um 7,78 Prozent auf 2.425,00 Pence nach oben. BP-Titel verteuerten sich um 7,18 Prozent auf 462,75 Pence. Für Papiere von Royal Dutch Shell gaben Anleger 6,37 Prozent mehr aus und bezahlten 1.436 Pence.
Deutlich zulegen konnten auch die Titel von LM Ericsson, die in Stockholm ein Plus von 21,31 Prozent auf 60,90 schwedische Kronen verzeichneten. Der Telekomausrüster übertraf im dritten Quartal mit einem kräftigen Umsatzplus und einem leicht höheren operativen Gewinn die Erwartungen. «Das Zahlenwerk ist klar besser als erwartet ausgefallen», sagte Robert Jakobsen, Analyst bei der dänischen Jyske Bank. Positiv sei auch, dass es Fortschritte in der Netzwerksparte gegeben habe.
Einen Einbruch verzeichneten hingegen die Papiere von Veolia Environnement, die an der Börse in Paris um 20,79 Prozent auf 18,55 Euro absackten und sich damit an das Ende des Leitindexes setzten. Der französische Ver- und Entsorger hat wegen der Abkühlung der Wirtschaft seine Investitionen für 2008 gekappt. Die Gesamtinvestitionen sollen im laufenden Jahr nun vier Milliarden Euro betragen nach 6,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Im August hatte Veolia noch Investitionen in Höhe von fünf Milliarden Euro angekündigt. Der operative Cash Flow soll zwischen 4,1 und 4,2 Milliarden Euro liegen. Im Vorjahr hatte er sich auf 4,163 Milliarden Euro belaufen. Analysten reagierten mit Abstufungen auf die neuen Unternehmensziele. So nahm Cheuvreux die Einschätzung der Titel auf «Underperform» zurück und sprach von einer Gewinnwarnung.
Novartis-Titel schliesslich verloren in Zürich 2,18 Prozent auf 58,20 Schweizer Franken. Der Pharmakonzern profitierte zwar im dritten Quartal von der Nachfrage nach Krebsmedikamenten und Impfstoffen und steigerte Umsatz sowie operatives Ergebnis deutlich. Auch hätten die Zahlen den Erwartungen entsprochen, so die bisherigen Kommentare der Analysten. Die Novartis-Aktien hatten jedoch bereits am Freitag um über 12 Prozent zugelegt, relativierten die Händler das leichte Minus. (awp/mc/ps/21)