EU-Verlauf: Freundlich – Tokio-Vorgabe, Warten auf Bernanke und Bush
Nach guten Zahlen von Computerhersteller Dell in den USA und Presseberichten über mögliche Aussagen von US-Präsident George W. Bush zur Hypothekenkrise hat der japanische Markt am Morgen 2,57 Prozent gewonnen. Zurückhaltung herrscht Marktbeobachtern zufolge aber vor der für den Nachmittag erwarteten Rede von US-Notenbank-Chef Ben Bernanke. Alles andere als ein Signal für eine Zinssenkung werde den Markt enttäuschen. Zudem wurden für den Nachmittag auch noch einige Konjunkturdaten aus den USA erwartet.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann bis zum Mittag 0,56 Prozent auf 4.269,65 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 0,54 Prozent auf 3.736,90 Punkte. Der Euronext 100 rückte um 0,55 Prozent auf 998,58 Zähler vor. In Paris stieg der CAC 40 um 0,72 Prozent auf 5.632,79 Punkte. Der FTSE 100 rückte um 0,50 Prozent auf 6.2434,10 Zähler vor.
In London stiegen Papiere von Barclays um 0,92 Prozent auf 603,00 Pence. Die britische Grossbank hat Liquiditätsprobleme abgestritten. Barclays sei mit ausreichend liquiden Mitteln ausgestattet, teilte die Bank mit. BG Group legten um 0,90 Prozent auf 789,00 Pence zu. Die UBS hatte die Aktie von «Neutral» auf «Buy» angehoben.
Papiere des zweitgrössten europäische Reiseveranstalters Thomas Cook Group drehten nach einem Start im Minus bis zum Mittag ins Plus und gewannen zuletzt 0,81 Prozent auf 280,75 Pence. Das aus dem deutschen Reiseveranstalter Thomas Cook und dem britischen Mitbewerber MyTravel hervorgegangene Unternehmen rechnet mit höheren Synergien aus der vollzogenen Fusion. Auch bei den Ganzjahreszielen sieht sich Thomas Cook auf Kurs. Schlechter als zuvor schnitt das Unternehmen bei den Buchungszahlen für Kontinentaleuropa und Nordamerika ab.
In Paris stehen viele Unternehmen mit Zahlen im Blick. Der französische Medien- und Telekommunikationskonzern Vivendi steigerte im ersten Halbjahr Gewinn und Umsatz und bestätigte seine Überschussprognose für das Gesamtjahr. Die Aktie verlor 1,38 Prozent auf 30,12 Euro – Marktteilnehmer hatten auf eine Anhebung des Ausblicks gehofft.
Aktien von Pinault-Printemps-Redoute (PPR) legten nach der Vorlage von Zahlen 4,38 Prozent auf 127,19 Euro zu. Der französische Luxusgüterkonzern und PUMA-Mehrheitsaktionär hat im ersten Halbjahr einen kräftigen Gewinnanstieg verbucht.
Electricite de France (EdF) drehten nach einem freundlichen Start ins Minus und verloren bis zum Mittag 0,36 Prozent auf 74,41 Euro zu. Der französische Versorger hat im ersten Halbjahr mehr verdient als von Analysten erwartet.
Alitalia-Titel fielen in Mailand um 1,46 Prozent auf 0,8355Euro. Der Aufsichtsrat der italienische Fluggesellschaft hat Unternehmenschef Maurizio Prate beauftragt, möglichst schnelle potenzielle Interessenten für eine Übernahme zu benennen. (awp/mc/pg)