Die besser als erwartet ausgefallenen Ergebnisse von L’Oreal und Credit Agricole hätten die Stimmung der Anleger beflügelt, sagten Händler. Zudem griffen nun Schnäppchenjäger zu, nachdem die Märkte am Vortag auf ein Fünf-Wochen-Tief gefallen seien.
L’Oreal kletterten mit einem Aufschlag von 4,41 Prozent auf 79,110 Euro an die Spitze des EuroStoxx 50. Der französische Kosmetikkonzern hatte im ersten Halbjahr sowohl bei der Gewinn- als auch bei der Umsatzentwicklung die Erwartungen von Analysten übertroffen. Der operative Gewinn hatte um 21 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro zugelegt. Der Umsatz war um 5,2 Prozent auf 4,945 Milliarden Euro gestiegen. Experten hatten nur mit 1,59 Milliarden beziehungsweise 4,897 Milliarden Euro gerechnet. In ersten Kommentaren zeigten sich Analysten von dem Zahlenwerk angetan. Eva Quiroga von der UBS kündigte eine Überprüfung der eigenen Prognose für die Ausweitung der operativen Marge an.
Credit Agricole legten um 3,59 Prozent auf 10,255 Euro zu. Die französische Bank hatte im zweiten Quartal den Überschuss um 89 Prozent auf 379 Millionen Euro gesteigert. Analysten hatten lediglich 280 Millionen Euro erwartet. Die Erträge legten indes um rund ein Fünftel auf 5,5 Milliarden Euro zu. Auch hier hatten Experten mit weniger gerechnet. Barclays zufolge ist die Vermögensverwaltung innerhalb des Kerngeschäfts der Bereich mit der bemerkenswertesten Entwicklung. Sowohl der Vorsteuergewinn als auch die Erträge hätten die Prognose übertroffen.
Auch andere Finanzinstitute profitierten von den erfreulichen Nachrichten aus Paris. So gewannen Banco Santander 1,87 Prozent auf 9,141 Euro. Intesa SanPaolo legten um 1,69 Prozent auf 2,250 Euro zu. Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) gewannen 0,84 Prozent auf 9,440 Euro.
In Paris sprangen Accor mit einem Aufschlag von 4,72 Prozent auf 24,610 Euro an die Spitze des CAC 40. Der französische Hotelkonzern rechnet für das laufende Jahr mit einem Gewinnanstieg von 236 Millionen Euro im Vorjahr auf 370 bis 390 Millionen Euro. Analysten hatten sich bisher pessimistischer geäussert. In der ersten Jahreshälfte war der Gewinn vor Zinsen und Steuern um 120 Prozent nach oben gesprungen.
In London eroberten Kazakhmys mit einem Plus von 3,36 Prozent auf 1.109 Pence den ersten Platz im «Footsie». Der Minenkonzern hatte im ersten Halbjahr den Gewinn je Aktie um 130 Prozent gesteigert, für die zweite Jahreshälfte aber vor Kostendruck gewarnt. Der Gewinnanstieg sei zwar wie erwartet ausgefallen, sagten Händler. Das Unternehmen sei im Vergleich zu den Wettbewerbern aber weiterhin unterbewertet. (awp/mc/gh/22)