EU-Verlauf: Freundlich – US-Rettungspläne stützen Finanzwerte

Finanztitel entwickelten sich am Montag europaweit überwiegend freundlich. Händler verwiesen auf den Rettungsplan der US-Regierung, der die Titel dieser Branche zu Beginn dieser Woche stütze. Auch das Hoffen auf ein mögliches Bietergefecht um das Europageschäft der insolventen Investmentbank Lehman Brothers lenke die Blicke auf die Bankentitel. Zudem hätten sich Analysten von JPMorgan zu einzelnen Werten geäussert. In London zählten die Aktien von Schroders mit plus 4,59 Prozent auf 1.140,00 Pence zu den gefragtesten Werten im FTSE 100 . In Paris gewannen Societe Generale nach anfänglichen Verlusten 1,49 Prozent auf 68,00 Euro.


Die Titel von Barclays legten in London 1,99 Prozent auf 397,25 Pence zu. Der Verwalter der insolventen US-Investmentbank Lehman Brothers , PricewaterhouseCoopers (PwC), führte einem Pressebericht zufolge Gespräche mit Barclays und dem japanischen Brokerhaus Nomura Holdings. Barclays sei primär an dem Wertpapierhandel interessiert, während Numora auf das Beratungsgeschäft abziele, berichtet die «Financial Times» (FT/Montagausgabe) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.


Die Automobiltitel und die Papiere ihrer Zulieferer zogen ebenfalls die Aufmerksamkeit der Börsianer auf sich. Der weltgrösste Reifenhersteller interessiert sich laut einem Bericht der «WirtschaftsWoche» für die Reifensparte von Continental. Händler verwiesen zudem auf einen Bericht der Zeitschrift «Automobilwoche», in dem die Rede von einem Einbruch des Reifenmarkts sei. Die Aktien von Michelin fielen um 2,54 Prozent auf 47,80 Euro.


Nicht nur in der Schweiz richten sich unterdessen die Augen der Börsianer und der Verbraucher auf den Nahrungsmittelkonzern Nestle. Nestle dementierte Berichte, wonach die giftige Chemikalie Melamin auch in Milch des Schweizer Konzerns entdeckt worden sei. Das Produkt Neslac Gold 1+ sei frei von Melamin, teilte der Konzern mit. Es sei von geprüften und unabhängigen Labors untersucht worden und in keiner der Analysen sei Melamin gefunden worden. Der Kurs von Nestle gab 0,93 Prozent auf 48,88 Euro nach.


Der tschechische Generikahersteller Zentiva akzeptierte unterdessen das nachgebesserte Übernahmeangebot des Pharmakonzerns Sanofi-Aventis. Der französische Konzern hatte zuvor sein Angebot auf 1.150 tschechische Kronen erhöht – dies bewertet Zentiva mit umgerechnet rund 1,8 Milliarden Euro. Sanonfi-Aktien fielen um 2,32 Prozent auf 46,455 Euro.


Darüber hinaus steht grosses Stühlerücken im Auswahlindex der Eurozone EuroSTOXX 50 an. Dort ersetzen Alstom die Aktien des angeschlagenen Handy-Ausrüsters Alcatel-Lucent . Einen neuen Platz im STOXX 50 bekommen die Titel der Schweizer ABB, Bayer, British American Tobacco (BAT) und Iberdrola . Den Index verlassen die BT Group , Fortis , die britische Grossbank HBOS und Lloyds TSB Group . In Wien scheiden EVN aus dem Austrian-Traded-Index (ATX) aus, Austrian Airlines steigen dafür auf. (awp/mc/ps/17)

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