EU-Verlauf: Gewinne ausgebaut – Banken legen zu

Angesichts des Feiertags «President’s Day», an dem die US-Börsen geschlossen blieben, war das Handelsvolumen allerdings niedrig. «Der Markt scheint eher nach oben als nach unten gehen zu wollen», sagte ein Händler. Grund seien vor allem Anleger, die zuletzt auf fallende Kurse gesetzt hätten und sich nun eindeckten. Gegen Mittag verzeichnete der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 ein Plus von 1,64 Prozent auf 3.780,24 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 1,58 Prozent auf 3.217,77 Zähler. Für den Euronext 100 ging es um 1,61 Prozent auf 865,64 Punkte nach oben. Der CAC-40-Index gewann 1,63 Prozent auf 4.849,48 Zähler. Der Londoner FTSE 100 stieg um 1,90 Prozent auf 5.897,30 Punkte.


Britische Bankentitel profitierten von Berichten über Dividendenanhebungen. Die «Sunday Times» hatte geschrieben, dass Barclays und Lloyds TSB Group ihre Dividenden überraschend anheben wollten, um der angstbesetzten Stimmung im britischen Finanzsektor entgegenzuwirken. Am Wochendende war bekannt geworden, dass die Hypothekenbank Northern Rock verstaatlicht und die Aktie vom Handel ausgesetzt wird. Händler verwiesen darauf, dass die Dividendennnachrichten die Vorsicht der Anleger vor Mitteilungen der britischen Notenbank am Mittwoch neutralisiert habe. Für Barclays ging es an der Spitze des FTSE 100 um 5,96 Prozent auf 453,00 Pence nach oben. Lloyds gewannen 4,55 Prozent auf 413,75 Pence. Auch die übrigen britischen Bankentitel legten deutlich zu.


In der Schweiz legten Credit Suisse Group um 3,18 Prozent auf 56,75 Schweizer Franken zu. Hier beflügelten Berichte, das Emirat Katar habe sich im Rahmen eines massiven Investmentprogramms im US-amerikanischen und europäischen Bankensektor bei der Grossbank eingekauft. «Wir haben eine Beziehung zu Credit Suisse und haben einige ihrer Aktien am Markt gekauft; ich kann allerdings nicht sagen, wie viel Prozent es derzeit sind, denn wir sind immer noch am Kaufen», sagte Scheich Hamad bin Jasim bin Jaber al-Thani, Premierminister von Katar und zugleich CEO des Staatsfonds Qatar Investment Authority, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Dagegen verloren Papiere des Konkurrenten UBS 1,72 Prozent auf 35,40 Franken. Bear Stearns hatte die Einstufung von «Outperform» auf «Peer Perform» gesenkt. Bereits in der vergangenen Woche hatte die Aktie unter enttäuschenden Zahlen gelitten.


TNT gaben belastet von der Bilanzvorlage als schwächster Wert im Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) 1,17 Prozent auf 26,92 Euro ab. Von Händlern hiess es, die Enttäuschung über die Zahlen für das vierte Quartal habe den starken Ausblick überschattet. Dem niederländischen Postdienstleister haben im vierten Quartal Restrukturierungskosten unerwartet das Ergebnis verhagelt. Für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen den Ausblick. TNT sei auf dem Weg, das Ziel eines organischen Wachstums von 10 Prozent zu erreichen.


Telecom Italia verloren belastet von Sorgen um eine mögliche Kapitalerhöhung 0,22 Prozent auf 1,8180 Euro. Marktteilnehmer verwiesen auf anhaltende Befürchtungen, dass für die Senkung des Schuldenstandes sowie die Erneuerung des Netzwerkes eine Erhöhung des Kapitals notwendig sei. Die Deutsche Bank stellte in einer aktuellen Studie in den Raum, dass der Telekomkonzern durch eine Wandlung von Sparaktien unter Zuzahlung von 0,25 Euro je Papier in Stammaktien 1,5 Milliarden Euro erlösen könnte.


Alitalia-Aktien nahmen einen Pressebericht positiv auf. Nach anfänglich höheren Gewinnen lag das Plus mit 0,66 Prozent auf 0,6545 Euro zuletzt etwas unter der Marktentwicklung. Nach Angaben des «Sunday Telegraph» könnte das Schicksal der italienischen Fluggesellschaft besiegelt sein. Von Konkurrent Air France-KLM werde bis zum 14. März ein bindendes Angebot für den 49,9-prozentigen Anteil des italienischen Staates erwartet, schreibt das Blatt. Air France-KLM gewannen 0,28 Prozent auf 18,11 Euro. (awp/mc/ps)

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