«Insgesamt ist die Stimmung am Markt positiv», sagte Koen De Leus von KBC Securities. Auch die Stimmung der Einkaufsmanager hat sich im August in der Eurozone den sechsten Monat in Folge aufgehellt. Anleger sollten aber die Entwicklung an den chinesischen Märkten nicht aus den Augen verlieren, mahnt De Leus.
Aktien von Energieversorgern zählten zu den stärksten Werten im europäischen Leitindex an. GDF Suez gewannen 2,34 Prozent auf 28,89 Euro. RWE und Iberdrola legten ebenfalls zu. In London verteuerten sich International Power um 2,72 Prozent auf 276,00 Pence.
Auch Bank- und Versicherungs-Aktien waren unter den Gewinnern. ING legten um 2,24 Prozent auf 9,303 Euro zu, BNP Paribas um über 2 Prozent. In London ging es für Legal & General Group um 3,87 Prozent auf 76,55 Pence nach oben.
Rohstoff-Werte zeigten sich dagegen schwankend. Nach Verlusten zum Handelsstart erholten sie sich im weiteren Verlauf zwar etwas, mussten gegen Mittag ihre Gewinne teilweise aber wieder abgeben. Händler machten dafür in erster Linie Bedenken zur weiteren Entwicklung der weltweiten Metallnachfrage verantwortlich. Auch der britisch-australische Minenbetreiber BHP Billiton sieht vor 2010 noch keine wesentlich ansteigende Nachfrage im Metallsektor. «Nickel und Aluminium werden in diesem Jahr nur wenig zu unserem Geschäft beitragen können», hiess es von Konzernchef Marius Kloppers. BHP-Aktien büssten leicht ein.
Autowerte verteuerten sich gegen Mittag, nachdem sie am Morgen noch schwächer tendierten. An der japanischen Börse hatten Autowerte zu den grössten Verlierern gezählt, nachdem die US-Regierung die Abwrackprämie nach ihrem unerwartet grossen Erfolg nun auslaufen lässt. Auf die europäischen Massenhersteller wie Renault oder PSA Peugeot Citroen dürfte dies allerdings wegen ihrer kaum vorhandenen Präsenz im US-Automarkt kaum Einfluss haben. Renault gewannen 2,64 Prozent auf 33,985 Euro.
An der Börse in Zürich sackten Lonza um 5,65 Prozent auf 103,50 Franken ab. Der Life-Sciene Konzern verstärkt sich im Pharmabereich: Das Unternehmen hat ein unverbindliches Angebot für den Erwerb der kanadischen Arzneimittel-Spezialisten Patheon Inc. zu einem Preis von 3,55 Dollar pro Aktie oder insgesamt 460 Millionen Dollar unterbreitet. Dies entspreche einem gesamten Unternehmenswert von rund 700 Millionen Dollar, teilte das Basler Unternehmen mit. Die Übernahmen folge der Strategie, das Angebot in der pharmazeutischen Produktionswertschöpfungskette auszuweiten. Zudem stufte die UBS die Lonza-Titel von «Neutral» auf «Sell» ab. Das Marktumfeld für Biopharma-Auftragshersteller werde schwieriger und Lonza könnte seine Wachstumsziele verfehlen, schrieben die Analysten. Papiere des Zementherstellers Holcim legten dagegen um 3,90 Prozent auf 71,90 Franken zu. Die Titel profitierten von mehreren Kurszielanhebungen durch Analysten.
In Kopenhagen rückten A.P. Moeller-Maersk um 5,45 Prozent auf 34.800 dänische Kronen vor. Die dänische Reederei hat für das erste Halbjahr zwar einen Nettoverlust ausgewiesen, doch die Container-Frachtraten dürften Unternehmensangaben zufolge wieder anziehen. (awp/mc/pg/18)