EU-Verlauf: Gewinne – Bankensektor wieder erholt

Positive Zahlen von US-amerikanischen Einzelhandelsunternehmen hätten wieder Optimismus hinsichtlich einer Erholung der US-amerikanischen Wirtschaft aufkommen lassen und dies stütze die Märkte, meinten Börsianer. «Es scheint derzeit so zu sein, als ob sich die Wirtschaftsdaten Tag für Tag ein wenig verbessern», sagte Kapitalmarktexperte David Buik von BGC Partners. Solange das so weitergehe, gelte das Motto: «The trend is your friend».


Zu den Werten, die sich wieder erholten zählten Finanztitel: Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) gewannen 1,53 Prozent auf 10,965 Euro und Credit Suisse 2,18 Prozent auf 53,85 Franken. Royal Bank of Scotland (RBS) rückten ebenfalls vor. Am Donnerstag hatten Bankentitel nach Gerüchten über den Abzug von Geldern aus griechischen Banken durch internationale Finanzinstitute noch zu den grössten Verlierern gezählt.


Im Einzelhandelssektor verzeichneten vor allem die Notierungen von Luxusgüter-Herstellern kräftige Kursgewinne. LVMH Moët-Hennessy – Louis Vuitton sprangen mit plus 2,24 Prozent auf 86,85 Euro an die Spitze im europäischen Leitindex. Die HSBC hatte das Kursziel von 88,00 auf 95,00 Euro angehoben, die Einstufung aber auf «Neutral» belassen. LVMH dürfte weiterhin ein robustes Wachstum aufweisen, schrieben die HSBC-Analysten in einer Studie. In der Schweiz waren die Papiere von Richemont und in Frankreich die von Pinault-Printemps-Redoute (PPR) sehr gefragt.


Die starken US-Einzelhandelsumsätze und die Möglichkeit, dass China seine Währung schon bald neubewerten könnte, liessen auch die Metall- und Rohölpreise wieder nach oben schnellen. An der Börse in London profitierten davon Fresnillo, Xstrata und Cairn Energy mit Aufschlägen von jeweils mehr als 2 Prozent am meisten. Im EuroStoxx 50 legten Total um 1,24 Prozent auf 44,13 Euro zu.


In Zürich ragten die Aktien von Givaudan nach positiven Quartalsumsätzen mit einem Plus von 5,57 Prozent auf 985,00 Franken besonders hervor. Assicurazioni Generali notierten dagegen als einer der wenigen Werte im Minus. Der scheidende Präsident des italienischen Versicherers, Antoine Bernheim, empfahl seinem Unternehmen eine Kapitalerhöhung. «Es ist besser, dies früher als später hinter sich zu bringen. Schliesslich wird die starke Liquidität des Marktes der vergangenen Monate nicht ewig zur Verfügung stehen», sagte Bernheim der französischen Tageszeitung «Le Figaro». (awp/mc/ps/17)

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