EU-Verlauf: Gewinne – Bankenwerte nach Lloyds-Prognose im Aufwind
In Paris stieg der Cac 40 0,53 Prozent auf 3.958,96 Zähler. Der Londoner FTSE 100 legte um 0,74 Prozent auf 5.684,17 Punkte zu. Die Aussicht auf einen unveränderten Auftakt an den US-Märkten habe den Handel zum Wochenschluss allerdings etwas gebremst, hiess es von Händlern.
Ausserdem sorgte der grosse Verfallstag im Handelsverlauf bisher kaum für stärkere Kursschwankungen an den europäischen Aktienmärkten. Das Auslaufen von Terminkontrakten auf Aktien und Indizes wird an den Börsen auch als «Hexensabbat» bezeichnet und kann erfahrungsgemäss für plötzliche Kursbewegungen sorgen. Allerdings hatten Experten für diesem Freitag bereits am Morgen «einen eher ruhigen Hexensabbat» erwartet.
Unter den Einzelwerten stachen die Aktien von Lloyds mit starken Kursgewinnen von 9,05 Prozent auf 60,58 Pence hervor. Die Bank will nach einer schweren Krise bereits im laufenden Geschäftsjahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Auf einer Investorenkonferenz kündigte Lloyds überraschend mit, bereits im laufenden Jahr wieder profitabel wirtschaften zu können. 2008 und 2009 hatte die Bank noch einen Vorsteuerverlust von kumuliert 13 Milliarden Pfund ausgewiesen.
Die Lloyds-Prognose habe auch bei weiteren Bankwerten für teilweise kräftige Kursgewinne gesorgt, hiess es weiter. So konnten die Papiere der Royal Bank of Scotland (RBS) 5,98 Prozent auf 44,57 Pence zulegen und die Aktien der Barclays-Bank gewannen 2,39 Prozent auf 361,35 Pence. In Paris sprangen die Aktien der Credit Agricole um 3,60 Prozent auf 12,66 Euro nach oben und die Papiere der Societe Generale stiegen um 1,72 Prozent auf 45,42 Euro.
Zudem verfolgten Anleger auch die Kursentwicklung des australisch-britischen Bergbaukonzerns Rio Tinto. An der Börse in London ging es gegen Mittag mit 0,35 Prozent auf 3.742,50 Pence nur ganz leicht nach oben. Dabei gab es am Morgen gute Nachrichten von Rio Tinto. Der Konzern will künftig mit dem chinesischen Konkurrenten Chinalco zusammenarbeiten. Beide Konzerne wollen ein Gemeinschaftsunternehmen zum Abbau von Eisenerz im westafrikanischen Guniea gründen. Nach einem geplatzten Milliarden-Geschäft im vergangenen Jahr dürften die Beziehungen zwischen beiden Unternehmen nach Einschätzung von Experten wieder in Ordnung sein. (awp/mc/ps/18)