Der EuroSTOXX 50 gewann gegen Mittag 1,14 Prozent auf 2.643,42 Zähler. Der französische CAC-40-Index rückte um 2,31 Prozent auf 3.528,15 Zähler vor. Der Londoner FTSE 100 pendelte um seinen Vortagesschluss und rückte zuletzt um 0,71 Prozent auf 4.313,09 Punkte vor.
Französische Bankaktien zählten nach der Inanspruchnahme des französischen Rettungspaketes durch die BNP Paribas zu den grössten Gewinnern im EuroSTOXX 50. BNP-Titel legten um 7,32 Prozent auf 58,915 Euro zu, und für Societe Generale ging es um 9,36 Prozent auf 48,04 Euro nach oben. Credit Agricole rückten als Spitzenreiter um 12,82 Prozent auf 11,79 Euro vor. BNP wird sich mit 2,55 Milliarden Euro aus dem Rettungsfonds der französischen Regierung bedienen. Dies strahle auch auf andere Banktitel positiv aus, sagten Händler. Wirtschaftsministerin Christine Lagarde hatte am Montagabend in Paris erklärt, dass Frankreich seine Grossbanken und Sparkassen bis zum Jahresende mit 10,5 Milliarden Euro Eigenkapital stärkt. Für 2009 würden notfalls weitere 10,5 Milliarden bereitgestellt. Für die Analysten von Cheuvreux zählen die Titel von BNP Paribas nun zu ihren Branchen-Champions. Die Bank sei jetzt besser als vor der Krise positioniert und dürfte zu den Häusern gehören, die am wenigsten Hilfe vom Staat in Anspruch nehmen. Andere Finanztitel waren ebenfalls gefragt. So gewannen Fortis 7,23 Prozent auf 1,097 Euro, und Titel des Versicherers Aegon verteuerten sich um 4,45 Prozent auf 4,199 Euro.
Aktien von Prudential fielen jedoch in London um 1,21 Prozent auf 326,25 Pence. Der britische Lebensversicherer prüft den Kauf von Sparten des strauchelnden US-Versicherers AIG . Prudential selbst kippte vor diesem Hintergrund sein Ziel, den Gewinn von 2005 im eigenen Asien-Geschäft bis 2008 zu verdoppeln. Dies werde voraussichtlich erst 2009 der Fall sein. Allerdings verbuchte das Unternehmen in den ersten neun Monaten in allen Sparten steigende Erträge im Neugeschäft.
Unter den Technologietiteln verbilligten sich die Aktien von LM Ericsson um 2,74 Prozent auf 56,80 schwedische Kronen, und die Papiere von Nokia gaben um 1,98 Prozent auf 12,88 Euro nach. Der US-Chiphersteller Texas Instruments sieht sich nach einem Gewinneinbruch für den Rest des Jahres auf Talfahrt und tritt auf die Kostenbremse.
Unter den Rohstoffwerten gewannen Titel von Royal Dutch Shell 2,39 Prozent auf 1.587,00 Pence, und für die Papiere von TOTAL ging es um 3,42 Prozent auf 40,36 Euro nach oben.
Norsk Hydro-Titel brachen regelrecht um 7,47 Prozent auf 28,50 norwegische Kronen ein. Belastet vom Konjunkturabschwung hat der norwegische Aluminium-Produzent im abgelaufenen Quartal einen Ergebnisrückgang verbucht. Auch der Umsatz fiel. Mit seinen Zahlen verfehlte Norsk Hydro die durchschnittlichen Markterwartungen.
Der Schweizer Pharmakonzern Roche indes hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres von der Nachfrage nach seinen Krebsmedikamenten profitiert und den Konzernumsatz deutlich gesteigert. Roche-Aktien verloren dennoch 2,16 Prozent auf 176,40 Franken. Experten erklärten den Rückgang mit Gewinnmitnahmen, nachdem die Titel in den letzten zwei Handelstagen um über 13 Prozent zugelegt hatten. Zudem seien bei der Zahlenvorlage positive Überraschungen ausgeblieben, kommentierte Analyst Michael Nawrath von der Zürcher Kantonalbank. (awp/mc/pg/19)