In London stieg der FTSE 100 um 0,90 Prozent auf 3.839,28 Zähler. Der CAC-40-Index legte in Paris um 0,74 Prozent auf 2.780,71 Punkte zu. Am Nachmittag könnten dann noch Konjunkturdaten aus den USA für Bewegung sorgen.
Banken- und Versicherungsaktien verbuchten die grössten Gewinne im europäischen Leitindex. Bernard McAlinden, Stratege bei NCB Stockbrokers in Dublin, verwies auf die Entscheidung der Fed, länger laufende US-Staatsanleihen zu kaufen. Das sei positiv für Finanzwerte, so der Experte. Aegon waren bester Wert mit plus 16,54 Prozent auf 2,938 Euro, gefolgt von ING Groep und UniCredit .
Sanofi-Aventis waren mit minus 2,52 Prozent auf 41,35 Euro unter den Verlierern im EuroSTOXX 50. Ein Expertengremium der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA hat aber die Zulassung für das Herzmedikament Multaq empfohlen.
Minenwerte wie Kazakhmys, Xstrata, Vedanta Resources und Antofagasta notierten in London teils kräftig im Plus. Stützen dürfte der auf ein Viermonatshoch gestiegene Kupferpreis sowie die um mehr als zwei Prozent angezogenen Preise für Aluminium. Auch Gold-Aktien wie Randgold Resource gewannen im Zuge der angekündigten Fed-Massnahmen stark dazu.
In London verzeichneten zudem Prudential mit plus 18,77 Prozent auf 299,00 Pence hohe Kursgewinne. Der Versicherer hat 2008 operativ deutlich mehr verdient und will die Dividende um fünf Prozent erhöhen. «Im vergangenen Jahr haben wir uns in allen Bereichen gut geschlagen», sagte Prudential-Chef Mark Tucker. 2009 werde ein Jahr voller Herausforderungen. Tucker sieht den Konzern jedoch gut gerüstet, auch in der Krise stärker als die Konkurrenz abzuschneiden. Der operative Gewinn vor Sonderkosten kletterte im vergangenen Jahr um 17 Prozent auf knapp drei Milliarden Pfund. Experten hatten mit einem deutlich geringeren Anstieg gerechnet.
Auch Thomas Cook («Neckermann Reisen») verteuerten sich um 6,91 Prozent auf 243,75 Pence. Der Reiseveranstalter («Neckermann Reisen») erwartet trotz der Buchungszurückhaltung der Urlauber keine Schleuderpreise für die Sommersaison. «Selbst wenn wir Sonderangebote machen müssen, werden diese von den Hoteliers unterstützt», sagte Vorstandschef Manny Fontenla-Novoa in London. Die Gewinnmarge sei nicht in Gefahr. Ausserdem erwartet Fontenla-Novoa, dass sich die Europäer in den nächsten Wochen verstärkt für eine Reise entscheiden.
In Zürich gaben die Titel des Schweizer Reiseveranstalters Kuoni dagegen 1,64 Prozent auf 269,50 Franken ab. Kuoni hatte zwar ein über den Erwartungen ausgefallenes Ergebnis für das vergangene Geschäftsjahr vorgelegt, belastend wirken aber die Dividendenkürzung sowie die stark rückläufigen Buchungszahlen im laufenden Jahr.
In Paris stiegen Hermes International um 3,22 Prozent auf 74,21 Euro. Das Luxusgüter-Unternehmen hat die Prognosen für 2008 übertroffen und von einem stabilen Handel zu Beginn des Jahres berichtet. (awp/mc/pg/18)