Dort sorgten Kursgewinne bei den schwer gewichteten Minenwerten vor dem Hintergrund steigender Rohstoffpreise für zusätzlichen Schwung. Im Handelsverlauf dürften US-Konjunkturdaten für neue Impulse sorgen. Beim Einzelhandelsumsatz rechnen die Experten für den Oktober im Monatsvergleich mit einem leichten Anstieg. Der Abbau der Lagerbestände sollte sich im September verlangsamt haben. Ausserdem wir der Empire State Index für November veröffentlicht.
Titel des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS gewannen nach Kursschwankungen zuletzt 2,51 Prozent auf 13,485 Euro und gehörten damit zu den besten Werten im EuroStoxx 50. Das Unternehmen hatte im dritten Jahresviertel wegen ungünstiger Wechselkurse und Preisrückgängen überraschend einen Verlust erlitten. Das Abschneiden im Gesamtjahr macht EADS vor allem vom verspäteten Militärtransporter A400M und dem Passagierflieger Airbus A380 abhängig. Wegen der Unsicherheit um die möglichen Aufwendungen für die beiden Flugzeugprogramme kann das Management keine Prognose für das operative Ergebnis treffen. Solche Einmaleffekte herausgerechnet, soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und ausserordentlichen Posten bei 2 Milliarden Euro liegen. Börsianer beurteilten das Zahlenwert unterschiedlich.
Auf dem letzten Indexplatz und als von lediglich drei Werten mit negativem Vorzeichen notierten Vivendi. Die Titel des französischen Medien- und Telekomkonzerns gaben um 1,82 Prozent auf 19,45 Euro nach. Die Franzosen hatten sich im Übernahmekampf um die brasilianische GVT gegen den spanischen Telekomkonzern Telefonica durchgesetzt. Das Unternehmen habe 37,9 Prozent der Anteile an dem brasilianischen Netzbetreiber gekauft, hatte Vivendi am Freitag nach dem Ende des Aktienhandels in Europa mitgeteilt. Zudem habe man für weitere 19,6 Prozent Kaufoptionen. Den verbliebenen Aktionären will Vivendi ihre GVT-Anteilscheine für 56 Brasilianische Real je Stück abkaufen. Insgesamt werde das Unternehmen damit mit 2,8 Milliarden Euro bewertet. Telefonica-Titel gewannen 0,16 Prozent auf 19,29 Euro.
Einige Autowerte legten nach der Vorlage der Oktober-Statistik des Verbandes der europäischen Automobilhersteller (ACEA) zu. Die Fahrzeugbauer hatten weiter von staatlichen Subventionen profitiert und die Neuzulassungen in ganz Europa um elf Prozent auf 1,26 Millionen Stück steigern können. Dabei hatte der italienische Autobauer Fiat den Marktanteil in den ersten zehn Monaten von 8,0 auf 8,8 Prozent erhöht, was die Anleger mit einem Kursplus von 1,59 Prozent auf 10,87 Euro honorierten. Ebenfalls etwas besser als der Gesamtmarkt hatten die französischen Fahrzeughersteller PSA Peugeot Citroen und Renault abgeschnitten. PSA-Papiere gewannen 2,75 Prozent auf 25,02 Euro, während Renault-Anteilscheine um 2,84 Prozent auf 33,54 Euro zulegten.
In London sprangen Lonmin mit einem Aufschlag von 7,91 Prozent auf 1,718,00 Pence an die Spitze des FTSE 100. Der Minenkonzern hatte Jahreszahlen vorgelegt und eine deutliche Produktionssteigerung angekündigt. Hennes & Mauritz (H&M) sackten hingegen nach enttäuschenden Absatzzahlen um 3,97 Prozent auf 418,70 Schwedische Kronen ab. (awp/mc/ps/16)